Inzwischen sind wir in Sen Monorom in der Provinz Mondulkiri angekommen. Hier wollen wir mal sehen ob es noch etwas Urwald gibt, denn die Fahrt hierher war in diesem Punkt eher erschreckend: erst jede Menge Kautschukplantagen dann bis zum Horizont alles gerodet. Hier um Sen Monorom herum gibt es keinen Wald mehr sondern viel Gras auf den Hügeln und ein paar Kiefernplantagen. Wie letztere und warum hierher gekommen sind konnten wir noch nicht in Erfahrung bringen. Internetzugang ist hier im “Outback” Kambodschas nicht immer gegeben, deshalb kann es etwas längern dauern bis wir wieder aktuelle Informationen posten (können).
Archiv für den Monat: November 2013
Frühstück am Mekong
Bevor es soweit ist gilt es wieder einmal zu akzeptieren, dass Busfahren und Fotografieren unvereinbar sind. Zwischen Tonle Sap und Mekong sind die höheren Bereiche nicht mehr überflutet und überall sind Menschen dabei die Reisfelder zu bestellen. Ich sehe Fotomotive ohne Ende und bin gefangen in diesem Bus. Ich mochte noch nie mit dem Bus fahren und jetzt ist diese Unlust nicht mehr zu steigern. Als kleine Reiseanekdote ist noch berichten, dass unserem Paramount Angkor Express Bus so ca. 30 km vor dem Ziel in der Pampa der Sprit ausging. Ob die schwäbische Mentalität des Fahrers beim Tanken oder ein technischer Defekt die Ursache war blieb unklar. Wir taten es unseren kambodschanischen Reisegefährten gleich und warteten einfach ab. Irgendwann war Diesel herbeigeschaft und wir erreichten unser Ziel – endlich wieder am Mekong. Und so sah dann der Blick beim ersten Kaffee am Morgen aus:

Wir queren hier in Kompong Cham von West nach Ost die “Hauptroute” der Packpacker von Phnom Penh nach Norden in Richtung Laos, so wundern wir uns auch nicht wirklich über Tafeln wie diese:

Von diesem Tag in Kompong Cham gibt es wesentlich mehr zu sagen … von dem ausgedehnten Bummeln über die beiden Märkte am Morgen bis hin zu der Hochzeitsfeier in der High Society von Phnom Penh, in die wir an einem Hotel am Abend geraten sind. So aufgebrezelte Menschen auf einem roten Teppich habe ich vorher noch nie gesehen, also habe ich mich hinter den Hoffotografen gestellt und mitgeknippst. Da es sicherlich eine private Feier war, stelle ich keine Fotos davon ins Internet.
Bon Om Tuk fällt wieder aus
Bon Om Tuk, das große Wasserfestival, wurde von der Regierung für dieses Jahr mit der Begründung abgesagt, dass die Überflutungen die Menschen so arg getroffen haben und die Energie auf entsprechende Hilfen verwandt werden soll. Die Opposition sieht es nach den vermeintlichem Wahlbetrug im Sommer eher so, dass die Regierung Angst vor Protestveranstaltungen hat wenn 2 Millionen Kambodschaner zum Festival in die Hauptstadt strömen. Objektiv waren die Überschwemmungen wohl nicht heftiger als in Jahren in denen es stattgefunden hat. Im letzten Jahr fiel es aus weil kurz zuvor König Sihanouk gestorben war und 2011 war es abgesagt worden weil es im Jahr 2010 bei einer Panik auf einer Brücke über 300 Tote gegeben hatte. Welche Version zur diesjährigen Absage stimmt können wir nicht beurteilen, es ist auf jeden Fall sehr schade. So gibt jetzt für uns keinen Grund bereits Mitte November in Phnom Penh zu sein. Es lockt die östliche Provinz Mondulkiri mit ihrem Namen und ihrer gebirgigen Lage an der Grenze zu Vietnam. Auf dem Weg dorthin werden in Kompong Cham an unserem Lieblingsfluß Mekong stoppen, ganz getreu dem Motto:

Wo liegt Kompong Beng?
Im Hafen entdeckten wir ein Boot, das offensichtlich als Fähre zwischen Kompong Chhnang und Kompong Beng dient, aber wo liegt dieser Ort? Auf keiner Karte können wir ihn finden und so bleibt uns nur die Möglichkeit das Boot zu besteigen und selber herauszufinden wohin es wohl fährt. Wie so oft ist es nicht unbedingt das Ziel sondern der Weg, der das Reisen so schön macht – so war es auch diesmal wieder. Jetzt am Ende der Regenzeit hat der Wasserstand im Tonle Sap sein Maximum erreicht, so ging die Fahrt ging quer über ein riesiges überflutetes Gebiet, manchmal im Slalom um die aus dem Wasser ragenden Baumkronen. Was wie eine dramatische Überschwemmungskatastrophe wirkt ist hier die normale jahreszeitliche Schwankung des Wasserstandes. Es war eine wunderschöne Fahrt und wer jetzt gerne wissen möchte wo Kompong Beng liegt sollte sie unbedingt selber wiederholen.





