Bei den Waldmenschen

Der Tanjung Puting Nationalpark ist für seine Population an Orang Utans bekannt und kann nur per Boot über den Sungai Sekonyer (Krokodilfluss) erreicht werden. Dazu wird für Besucher in der Regel eine besondere Variante der hier typischen Klotoks benutzt. Anlegemöglichkeiten befinden sich nur an den Schutzstationen, und auch nur hier gibt es überhaupt ein paar Wege in den Wald.

„Unser“ Klotok mit dem wir 3 Tage lang unterwegs waren.

Das komplette obere Deck mit Wohn-, Schlaf- und Essbereich, in dieser Reihenfolge vom Bug zum Heck, stand uns zur Verfügung. Nachts war die Atmosphäre besonders großartig weil keine Wände die Geräusche und Klänge des Urwaldes dämpften.

Nahe der Mündung des Sungai Sekonyer dominierten noch die Nipapalmen am Flußufer,

doch dann rückten die Bäume immer näher

und irgendwann war es eine Fahrt wie durch eine Märchenlandschaft.

Es ist wohl selbsterklärend warum diese Geschöpfe Orang Utans (Waldmenschen) genannt werden.

An 3 Rangerstationen wird jeweils einmal am Tag Futter angeboten um Orang Utans anzulocken und sie so Besuchern zu zeigen. Hier kann man ihnen relativ nahe kommen, bzw. Sie kommen einem ev. nahe, denn sie bestimmen das ganze Geschehen. So ist es auch immer eine Glücksache ob sie sich überhaupt zeigen.

Hier eine kleine Auswahl an Aufnahmen, Mütter mit Kindern wissen dieses Nahrungsangebot offensichtlich sehr zu schätzen:

Here comes the big boss

Poledance ?

Nachdenklich

Oder als Sumoringer

Es sind faszinierende Geschöpfe, denen wir fast ihren gesamten Lebensraum genommen haben. Mit den Gebühren hier wird u.a. Land aufgekauft um es vor der immer noch expandierenden Palmölindustrie zu retten. Wie überall bestimmt das Geld die Spielregeln.

In Pangkalan Bun

Zwei Tage haben wir uns hier Zeit genommen um anzukommen, in der neuen Zeitzone und dem tropischen Klima, bevor wir auf’s Hausboot gehen und damit in den Tanjung Puting Nationalpark fahren.

Sehr auffällig ist die extreme Freundlichkeit der Menschen hier. Ständig wurden wir bei unserem Streifzug durch den Ort sehr nett begrüßt, immer wieder auch per Handschlag, und gefragt woher wir kommen. Soetwas hatten wir zuletzt vor 10 Jahren in Myanmar erlebt. An einer Schule kamen wir bei Schulschluss vor lauter „High-Fives“ kaum vorbei. Hier kann man sich wohlfühlen und völlig entspannt umherbummeln – es sei denn es schüttet gerade wie aus Eimern. Was hier ein normales Tropengewitter ist würde bei uns schon unter katastrophalem Unwetter laufen.

Moschee neben christlicher Kirche an der Hauptstrasse, so entspannt fühlt es sich hier an.

Am Sungai Arut (der Fluss Arut) sind die Häuser auf Pfählen errichtet. Da braucht es an der Moschee auch ein Minarett in Leichtbauweise.

Die bunten Farben der Boote finden sich auch auf den Hausfassaden wieder.

Gleich geht es wieder los

Die Rucksäcke sind gepackt und gleich werden wir uns auf den Weg machen. Über Basel, Istanbul und Jakarta reisen wir nach Pangkalan Bun in Kalimantan auf Borneo. Unser erstes Ziel ist der Tanjung Puting National Park, dort werden wir ein paar Tage auf einem kleinen Boot wohnen und uns durch den Park schippern lassen. Mehr haben wir noch nicht geplant, die weitere Reise wird sich ergeben. Vor drei Jahren hatten wir den nördlichen Teil Borneos, Sarawak und Sabah, besucht und dort sehr viel Glück bei unseren Tierbeobachtungen gehabt. Wir sind gespannt was sich diesmal ergeben wird.

Elefanten beim Bad im Kinabatangan, Sabah, Borneo

Orang-Utan Mama mit ihrem Kleinen, ebenfalls am Kinabatangan.