Optimismus

schwang noch mit im letzten Beitrag bei der Aufforderung „Stay tuned“.

Gut einen Monat später ist davon nicht mehr so viel übrig. Dass ein Crash mal drei oder vier Tage dauern kann war ich gewohnt, aber dieser geht nun schon über zwei Monate und die Symptome werden eher kontinuierlich schlimmer. Das LDN-Experiment zeigt bislang noch keine Wirkung, bzw. höchstens Nebenwirkungen. Inzwischen bin ich schon/erst (?) seit über drei Wochen bei meiner Zieldosierung von 4mg/Tag. Dies ruft eine andere Interpretation, bzw. Diagnose, auf den Plan. Nicht wenige Long- oder Post-Covid Erkrankungen gehen in Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) über, wenn sie nicht schon von Anfang an so hätten klassifiziert sein sollen.

Diese Symptomatik wurde schon vor über 100 Jahren in der Folge der Spanischen Grippe medizinisch beschrieben und wurde bereit vor über 50 Jahren von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schwere neurologische Multisystemerkrankung klassifiziert (Schlüssel G93.3). Da es diese Erkrankung aber nie in die Lehrpläne der medizinischen Fakultäten geschafft hat ist es nicht verwunderlich, dass sie kaum ein Arzt/eine Ärztin kennt und es bis heute exakt Null Therapiemöglichkeiten gibt.

Für Interessierte hier eine kurze und einfache Einführung in das Thema:

https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/neurologische-erkrankungen/chronic-fatigue-syndrom-cfs-me-was-ist-das-745423.html

Das Ende der Achterbahnfahrt

Der Symptomverlauf für dieses Jahr von 0=alles ok bis 10=nix geht mehr. Sehr schön ist die Pause im Mai/Juni nach dem Einsatz der Nikotinpflaster Ende April zu sehen. 1

Die gute Nachricht ist, dass ME/CFS nicht tödlich verläuft, jedenfalls nicht unmittelbar. Da die Lebensqualität für viele Betroffene aber eher unterirdisch ist und es (noch) keine Aussicht auf Heilung gibt sehen allerdings immer mehr für sich nur im Suizid einen Ausweg:

https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/post-covid-patienten-fragen-nach-sterbehilfe-interview-astrid-weber-104.html

Seit einiger Zeit gehen mir diese Zeilen nicht mehr aus dem Kopf:

Wenn niemand bei dir is‘ und du denkst, daß keiner dich sucht,
und du hast die Reise ins Jenseits vielleicht schon gebucht,
und all die Lügen geben Dir den Rest:
Halt dich an deiner Liebe fest.

Ton Steine Scherben „Halt dich an deiner Liebe fest“ auf dem Album „Wenn die Nacht am tiefsten ist“ September 1975.

    1. als ich Anfang Dezember 2021 nach der Coronainfektion im November Beates Frage, ob es mir langsam besser geht, nicht beantworten konnte, machte sie mir den Vorschlag ein Symptomtagebuch zu führen. Dieses Tagebuch führe ich noch immer.
      ↩︎