Eigentlich wollten wir mit dem Bus eine Route durch die Chin-Berge nördlich vom Mt. Victoria fahren, von der uns Christiana auf Koh Chang berichtet hatte. Leider kennt hier niemand diese Verbindung, auch nicht Mr. Rocky der Vorsitzende der hiesigen Fremdenführervereinigung, der sonst alles und jeden kennt. Da hat Christiana diesen Weg wohl mit der ebenfalls neuen Busverbindung weiter südlich über Magway verwechselt. Es gibt aber dennoch eine Möglichkeit einen Blick in die Welt der Chin zu werfen ohne gleich auf eine mehrtägige Trekkingtour durch die Berge zu gehen. Mit unserem Lieblingstransportmittel, einem kleinen Boot, fuhren wir gut 3 Stunden lang den Lemro hinauf nach Norden in Richtung Chin-Staat um vier Dörfer entlang des Flusses zu besuchen. Da es hier keine Straßen gibt ist dies die einzige Möglichkeit zu den Menschen zu gelangen. Jetzt in der Trockenzeit führt der Lemro nur wenig Wasser und deshalb kann die Fahrt nur mit einem kleinen Boot gemacht werden, denn das Wasser steht über einigen Kiesbänken nur noch knapp knietief. Dabei ist nicht meine Beinlänge das Maß sondern die der wesentlich kleineren Burmesen. Die Flüsse sind hier noch Flüsse und keine Kanäle wie bei uns, sie sind noch Lebensader und Verkehrswege, so spielt sich das ganze Leben entlang dieses Flußes ab. Eine Besonderheit in dieser Gegend ist die spinnennetzartige Gesichtstätowierung der Frauen. Dieser Brauch wird aber seit gut 50 Jahren nicht mehr praktiziert, somit gibt es nur noch eine überschaubare Anzahl älterer Frauen mit diesenTätowierungen. Über den Ursprung dieses Brauches gibt es eine Reihe von Legenden, die plausibelste erscheint uns die zu sein nach der man damit die jungen Mädchen davor bewahren wollte an den Hof des Herrschers verschleppt zu werden, weil dieser keine tätowierten Frauen mochte. Ob sich jetzt nur das Begehren der Herrscher oder aber das Schönheitsideal geändert hat konnten wir nicht klären.

Morgenstimmung am Lemro

ÖPNV auf dem Lemro

Bambus wird zu großen Flößen zusammengebunden und stromabwärts transportiert.

Leben am Fluß

Der Fluß als Waschplatz

Gerne wären wir noch viel weiter hinauf gefahren.

In einem Dorf

So sieht die Wasserversorgung aus.

Bis auf das Dach aus Palmblättern sind die Häuser komplett aus Bambus gebaut.
Noch ein paar Frauen mit Tätowierungen:



