Es geht bergab

Wenigstens hat es aufgehört zu regnen als wir uns auf den Weg zur Busstation machten, Phongsaly war aber in dichten Nebel gehüllt. Bis zum Schluss hatten wir Zweifel ob wir tatsächlich aufbrechen sollten, schließlich hatte sich dieser Ort in den letzten Jahren als “Traum”ziel in unseren Gedanken festgesetzt. Nun konnten wir Traum, Wunsch und Wirklichkeit gegeneinander abgleichen. Etwas wehmütig bestiegen wir den Bus, der uns in 9 Stunden nach Oudomxai bringen soll (Fahrstrecke 232 km). Vor der Abfahrt wurden Blumen und etwas Sticky Rice als Opfer an die Geister (gute und böse Nats) auf der vorderen Stoßstange plaziert … hoffentlich hilft’s. Der Busfahrer schien auf alle Fälle den Streckenrekord auf dieser Strecke brechen zu wollen. Beate fühlte sich jedenfalls wie auf der Rallye Dakar. Laotische Mitpassagiere hatten versucht durch spezielle Pflaster im Gesicht die Geister ebenfalls gnädig zu stimmen, diese schienen aber trotzdem auf weitere Opfergaben – z.B. in Form des letzten Frühstücks zu bestehen. Als wir unter die Wolkenuntergrenze kamen konnten wir immerhin noch für viele Stunden die Landschaft genießen. Als einzige Ausländer an Bord wurden wir auch von irgendwelchen Tributforderungen an uns unbekannte Geister verschont.

Bei unserem Übernachtungsstop in Oudomxai kreuzten wir mal wieder Beates Reiseroute vom letzten Jahr und so wunderte ich mich auch schon nicht mehr über ihren herzlichen Empfang in dem kleinen schönen Restaurant in dem sie im letzten Jahr schon mal auf besseres Wetter gewartet hatte.

Am nächsten Morgen bestiegen einen weiteren Bus um die 114 km in 4 Stunden nach Luang Namtha zu fahren wo wir uns in Ruhe auf die “Durchquerung” des Goldenen Dreiecks und die Einreise nach Myanmar vorbereiten wollen. Der Fahrer hatte erfreulicherweise keinerlei Rallyeambitionen und so wurde es eine entspannte Fahrt. Beate kann den Fahrer inzwischen auch perfekt auf Laotisch um eine Pinkelpause bitten. Ein gewisser Druck scheint beim Lernen durchaus förderlich zu sein. Luang Namtha ist eigentlich kein besonderer Ort aber trotzdem irgendwie Drehscheibe für Reisende. So haben wir hier Corinne wiedergetroffen, die von einer weiteren Trekkingtour zurück kam und weiter nach Chiang Rai in Thailand unterwegs war.

Unser “Fluchtfahrzeug” , jedenfalls konnte die Fahrweise des Fahrers auch so interpretiert werden.

Opfergaben sollen die Wahrscheinlichkeit einer heilen Ankunft erhöhen.

Reiseproviant gibt es unterwegs auf Marktständen an der Strasse.

Keine Suppe sondern lebende Schlangen in Tüten, wie gut, dass man sich hier ganz prima vegetarisch ernähren kann.

Mit diesem etwas sportlicherem Bus ging es von Oudomxai weiter nach Luang Namtha. DerFahrer hatte es diesmal überhaupt nicht eilig, so wurde es eine recht entspannte Fahrt.

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