Auf Wiedersehen Laos

Gestern haben wir uns vom Zuela Guesthouse in Luang Namtha verabschiedet und uns auf den Weg nach Houay Xai am Mekong gemacht. Auch in Luang Namtha haben wir wieder interessante Menschen getroffen, wie z.B. Laura und Chris, die vor zwei Jahren mit ihren Motorrädern in München aufgebrochen sind um nach Australien zu fahren. Dort wollen sie in zwei Jahren ankommen. Chris ist seit 18 Jahren unterwegs, über seine 8 Jahre dauernde Weltreisemit einem alten Landrover hat er Buch geschrieben (Christofer Many, Hinter dem Horizont links). Sie waren gerade aus China angekommen für das sie „nur“ ein 60 Tage Visum für die Durchreise bekommen hatten. Hier in Luang Namtha nahmen sie sich nun die Zeit und Ruhe, Chris um an seinem neuen Buch und Laura um an ihrem Reiseblog zu arbeiten. Ich glaube, die beiden hatten mindenstens einen „normalen“ 8-Stunden Arbeitstag. Wir hatten es da etwas entspannter und haben uns zum erstenmal Gedanken über unsere Weitereise durch Myanmar gemacht … da wir gut im Ändern von Plänen sind wäre es etwas voreilig darüber bereits jetzt zu berichten. Sicher ist nur, dass wir zum Inle-See und zum Ballonfestival nach Taungyi fahren möchten.

Die Busfahrt über ca. 190 km nach Houay Xai sollte auf dem chinesischen Expressway Nr 3 von Kunming in China nach Chaing Mai in Thailand keine große Herausforderung sein. Für diese Strecke hatten die Chinesen die besgehende Urwaldpiste unter Misachtung sämtlicher, ohnehin sehr laxen, Umweltschutzbestimmungen für ihre LKW-Transporte ausgebaut. Die Strecke war dann doch zuviel für die Bremsen des Busses. Getreu der buddhistischen Grundidee, dass alles einer ständigen Veränderung auf der Basis eines Ursache-Wirkung-Prinzips unterliegt, wandelten sich auf einer Passabfahrt die Bremsbeläge hinten rechts in Rauch um. So kamen wir während des gut einstündigen technischen Stopps irgendwo im Wald auch noch dazu die Landschaft intensiver zu genießen. Ich habe dabei gelernt, dass es besser ist sich nicht in die technischen Belange einer Reparatur einzumischen. Als ein laotischer Mitfahrer beim Entlüften der Bremsanlage immer voller Inbrunst auf’s Kupplungspedal statt auf’s Bremspedal trat hatte ich versucht ihn ganz vorsichtig auf seinen Irrtum hinzuweisen, was ihn richtig ärgerlich machte und ihn noch kräftiger auf die Kupplung treten ließ. Irgendwann muss der Fahrer, der zu diesem Zeitpunkt unter dem Wagen lag um die Ventile an den Bremszylindern zu öffnen, ihm erklärt haben welches Pedal zu treten ist. Sehr vorsichtig und unter vermehrtem Gebrauch der Motorbremse konnten wir unsere Fahrt fortsetzen, dann waren wir wieder einmal am Mekong.

Der erste Rundgang durch Houay Xai war etwas frustrierend, das Restaurant, mit der schönen Terasse am Mekong auf der wir vor 2 Jahren so herrlich gespeist haben, machte einen völlig heruntergekommenen Eindruck, diverse Geschäfte und Gästehäuser sind geschlossen, die Grenzstation im Ort ist geschlossen und der Bootsverkehr von hier über den Mekong nach Thailand ist eingestellt. Gerade deshalb sind wir doch noch einmal wieder hierher gekommen – um mit einem kleinen Boot über den Mekong nach Chiang Khong in Thailand einzureisen. So werden wir jetzt wohl oder übel einen Umweg von gut 15 km über die neue Brücke machen müssen. Schade, denn aus dem Fenster unseres Guesthouses blicken wir direkt über den Mekong auf die alte Grenzstation in Thailand. Für viele Reisende war dieser Übergang das Tor zu Laos gewesen und damit auch ein lokaler Wirtschaftsfaktor. Der größte Teil des Touristenstromes geht jetzt an Houay Xai vorbeit. Die Busse von Luang Namtha fahren gleich über die Brücke nach Chiang Rai oder Chaing Mai, bzw. von dort gleich nach Luang Namtha. Was bleibt sind die Touristen, die von hier mit den Slow Boats den Mekong hinab nach Luang Prabang fahren möchten. Von deren Anlager nördlich des Ortes fahren auch noch die kleinen Personenboote nach Thailand, aber nur für Laoten und Thailänder da es keine Grenzstation mehr gibt.

Morgen werden wir über die „Friendship Bridge No. 4“ nach Chiang Khong in Thailand weiterreisen. Entlang des Mekongs geht es dann über Chiang Saen und durch’s „Goldene Dreieck“ nach Mae Sai und von dort über die Grenze nach Tachilek in Myanmar. Wir fahren mit dem Gefühl weiter, dass es in Laos noch viel zu entdecken gibt und wir wohl bald wiederkommen werden.

Das Zuela Guesthouse ist ein wirklich schöner Ort zum Verweilen.

Die beiden Motorräder mit Starnberger Kennzeichen von Laura und Chris waren uns sofort bei unserer Ankunft aufgefallen.

Technischer Halt in den Bergen in der Provinz Bokeo, gar nicht so weit von hier waren wir vor 2 Jahren in den Baumhäuser der Gibbon Experience.

Verwaist, die ehemalige Grenzstation.

Blick durch’s Fenster in den Tempel von Vat Chom Khao Manirath.

Immer noch schön, das Vat Chom Khao Manirath über dem Ort und der Blick von dort über den Mekong nach Thailand.

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