Wir sind zurück in Arusha. Unterwegs hatten wir nur sporadisch Internetzugang mit sehr geringer Bandbreite und ein recht volles Programm, deshalb mussten wir unseren Blog vernachlässigen. Ein weiterer heftiger Long-Covid Crash hat Volkmar die letzten Tage komplett ausgebremst, aber inzwischen haben wir unsere Beiträge ergänzt.
So fühlt sich Volkmar gerade – Symbolbild
Wo wir gerade bei Symbolbildern sind, für Beate haben wir natürlich auch eines:
„Ein wahrer Höhepunkt zum Schluss“ sollte der Flug über die Serengeti zurück nach Arusha werden. Hoch waren wir, ca. 4000 Meter, aber leider auch von Start und Landung abgesehen fast nur in den Wolken. Das war noch noch einmal Pech zum Abschluss der Safari.
Das Regenwetter am Flugfeld von Fort Ikoma ließ nichts Gutes erahnen
Gleich nach dem Start ein Blick zurück auf Fort Ikoma
und in Richtung Serengeti bevor es in die Wolken ging
Im Landeanflug auf Arusha, diese Gegend wird intensiv landwirtschaftlich genutzt
kurz vor der Landung, bei diesem Touranbieter warten viele Safarifahrzeuge auf ihren Einsatz.
das Tented Camp etwas außerhalb des Serengeti Nationalparks ist unsere letzte Station auf dieser Safari. Wobei der Begriff „Zelt“ schon mehr als ein Understatement ist. Dieser Luxus war für Volkmar sehr angenehm, da er mal wieder komplett ausfiel und an keiner der Pirschfahrten teilnehmen konnte.
Innenansicht unseres „Zeltes“
und dies ist der Blick von der Terrasse, das trockene Gras im Vordergrund war gezielt abgebrannt worden.
Während Beate auf Pirschfahrt war zogen in Sichtweite, Giraffen, Büffel, Warzenschweine und Zebras vorbei. Nachts gestalteten Elefanten lärmend die Landschaft ein wenig um. Beate war aber auf der Pirschfahrt näher an der Großfamilie Giraffen dran:
und hier noch einmal in fast perfekter Choreographie:
In einer Landschaft, in der Tarnung oft schon die halbe Miete ist, ist dieses Outfit etwas gewagt:
Das Camp war nicht umzäunt oder anders von der Umgebung abgeschirmt. Die brennende Frage „gibt es hier Löwen?“ konnte auf der nächtlichen Pirschfahrt geklärt werden. Auch wenn die Aufnahme mit langer Verschlusszeit aus dem fahrenden Auto etwas unscharf ist. Diese Löwin ist hier unterhalb des Camps, von dem die Lichter oben stammen, auf der Pirsch.
Dieser Nationalpark bedarf keiner Erklärung und gehört seit dem Film „Serengeti darf nicht sterben“ zur Allgemeinbildung. Wir haben einen Tag Zeit um diesen Nationalpark von der Größe Baden-Württembergs zu durchqueren.
Zuerst galt es in der Kopjes-Landschaft die Katzen zu finden.
Wo ist die Löwin?
Ein Teleobjektiv kann helfen
Diese Dame machte es uns sehr viel leichter
aus der Nähe betrachtet war sie noch imposanter
und zum Glück war sie nicht ganz so faul wie ihre Artgenossen und zeigte sich auch in voller Größe
Ein Stück weiter lag dann Mufasa, mehr Klischee geht wohl nicht, außer vielleicht mit untergehender Sonne und rotem Himmel im Hintergrund. Dann wäre aber das Gesicht nicht gut ausgeleuchtet.
Und noch einmal im Profil, weil er so schön ist
Natürlich gibt es auch hier Elefanten
und zwischen diesen Dreien gibt es offensichtlich eine enge familiäre Bindung
Sie war dagegen ganz alleine unterwegs
Wenn die Sonne hoch steht sind Plätze im Schatten gefragt
Heute hat es auch zum ersten Mal geregnet und der Himmel war bedeckt. Dann kam die Meldung, dass ein Leopard gesichtet wurde. Schnell waren viele Schaulustige zur Stelle. Er soll in einem Baum liegen – hier nicht im Bild – leider hat ihn niemend von uns gesehen.
Es ist erstaunlich auf welch große Entfernung man eine größere Anzahl von Hippos an dem intensiven Fäkalgeruch in der Luft orten kann. In diesem Pool herrschte wahrlich ein großes Gedränge und wir haben uns gefragt wie hoch der Wasseranteil in der Brühe wohl sein mag.
Ist dies der Austausch von Zärtlichkeiten oder ein bisschen „Armdrücken“ zwischen jungen Bullen?
Selbstverständlich sind dann auch die Krokodile nicht weit
Auf dem Weg zu unserer Lodge gab es noch eine Lektion in Vorfahrtsregeln in diesem Park
Der Vormittag war ein Disaster gewesen. Bei dem Besuch in einem Massaidorf konnte nicht viel schiefgehen, hier führte der Enkel des Chiefs durchs Programm und alle Fahrzeuge erreichten nach einer massiven Standpauke der Reiseleiterin im Konvoi das Dorf.
Das Empfangskomitee vor dem Dorf
Ein traditioneller Begrüßungstanz
Später im Dorf im Schatten einer Akazie der bekannte Springtanz der Massai
Dieser Morgen sollte ein Highlight werden. Im Ngorongoro Schutzgebiet sind derzeit die Gnus unterwegs und ihnen folgen die Katzen. Diese wollten wir heute Morgen finden. Leider lieferten sich unsere Fahrer auf dem Weg dorthin ein absurdes Wettrennen mit dem Erfolg, dass wir den Vormittag damit verbrachten immer wieder verlorengegangene Fahrzeuge zu suchen statt der Tiere. Das Highlight heute war damit eher emotionaler Art, sowohl in der Gruppe als auch bei der Reiseleiterin. Dennoch gelangen ein paar wenige Fotos:
Beim Sonnenaufgang über dem Ngorongoro Krater war die Welt noch in Ordnung
In dem Chaos fanden wir diese Gepardin mit zwei Jungen
Die Mama mal alleine
Am Fell im Nacken man kann die Jungtiere gut erkennen
Einfach nur süß
An diesem verendeten Gnukalb stärkten sich Schakale während Geier und Marabus mehr oder weniger geduldig warteten bis sie an der Reihe waren
Etwas abseits warteten die Geier, aber die Mahlzeit immer Blick
Letzte in der Reihenfolge sind die Marabus, die nach und nach eintrafen und irgendwie unbeteiligt taten
Zu guter Letzt „fanden“ wir noch einen verschlafenen Löwen. Am besten hält man Auschau nach größeren Fahrzeugansammlungen, dort gibt es dann bestimmt etwas zu sehen.
Die Olduvai-Schlucht ist bekannt als Fundplatz für Fossilien von frühen Verwandten des „modernen“ Menschen. Hier war unser nächstes Camp als Ausgangspunkt für Pirschfahrten in das Ngorongoro Schutzgebiet. Anders als in den Nationalparks darf hier offroad gefahren werden was nähere Tierbeobachtungen möglicht macht.
Unsere Unterkunft, das Camp Olduvai
Auf dem Weg zum Sundowner begegnet uns dieser Massai mit seiner Herde Ziegen
Blick zurück auf den Mt. Lemakarot (3133 m)
Blick in Richtung Serengeti, im Vordergrund eine Massai-Siedlung
Dieses Foto wirkt inszeniert, es war aber ein glücklicher Zufall. Ein Massai vor der untergehenden Sonne.
Die blaue Stunde währt hier nur sehr kurz und noch einmal Glück gehabt an diesem Abend. Unten am Felsen befindet sich unser Camp.
UNESCO Weltnaturerbe und berühmt für seine Tierwelt ist dieser Krater ein Highlight auf dieser Reise. Leider wurde auch hier wieder deutlich, dass diese Reise nicht unbedingt für Menschen geeignet ist, die etwas ambitioniertere Fotoideen haben. Es war bereits 11 Uhr als wir im Krater ankamen und die Sonne stand schon fast senkrecht am Himmel.
Oben auf dem Kraterrand
Noch einmal ohne störende Protagonisten. Während die Südostflanke mit tropischem Wald bedeckt ist wird die Vegetation immer spärlicher je weiter man in den Krater hinabkommt.
Die erste Tiersichtung von hier oben, eine Büffelherde und rechts oben ein Nashorn
Ein weiterer unvermeidlicher Stopp auf dem Kraterrand, der Grabstein von Michael und Berhard Grizmek
Unten am Kraterboden angekommen sehen wir am Lake Magadi die ersten Hippos und natürlich jede Menge Flamigos.
Auch sonst hat die Vogelwelt einiges zu bieten:
Selbstverständlich gaben sich auch die üblichen Verdächtigen ein Stelldichein
Nicht so zeigefreudig waren hingegen die Katzen, aber diese Gruppe Löwinen haben wir dann doch gefunden:
Wie bereits erwähnt lag ein gewisser Schwerpunkt dieser Reise auf dem leiblichen Wohl, dieses ist der gemeine Picknickplatz im Krater
Hier war für uns angerichtet
Dafür haben wir um 15 Uhr, als das Licht langsam besser für Fotos wurde, den Krater wieder verlassen. Ein letzter Blick zurück, Anhalten war auf der Rampe streng verboten.
Am Salzsee Eyasi besuchten wir zwei sehr unterschiedliche Volksgruppen. Die nomadischen Hadzabe leben noch als traditionelle Jäger und Sammler. Sie zeigten uns ihre Jagd mit Pfeil und Bogen und bereiteten ihre Beute für uns als kleinen Snack über dem offenen Feuer zu.
Bei den Hazabe
Wie überall auf der Welt legen die Frauen mehr Wert auf ihre Erscheinung
Die Männer sind etwas rustikaler unterwegs
Auf der Pirsch
Der erfolgreiche Schuss wird gefeiert
und die Beute dann zubereitet
Das Ergebnis: Nashornvogel schmeckt wie stark gesalzenes Hühnchen, für die Hadzabe ist dieser Vogel ein wichtiger Salzlieferant.
Der zweite Besuch galt den sesshaften Datoga, die das Schmiedehandwerk pflegen und von denen die Hazabe ihre Pfeilspitzen erwerben.
Fototermin für die Gäste
Eine ganz einfache Esse mit der die Datoga Metalle schmelzen oder erhitzen.
Blick nach Westen von unserer Lodge, gleich neben der Sonne der Mt. Oldeani und rechts anschließend der Kraterrand des Ngorongoro. Dieser berühmte Krater ist unser morgiges Ziel.
Endlich geht es los. Wir waren etwas skeptisch was die hier übliche Form der Safarifahrzeuge betrifft. Bislang kannten wir nur die ganz offenen Fahrzeuge. Doch bei den oft langen und durchaus extrem staubigen Etappen macht diese geschlossene Bauweise Sinn. Natürlich geht dieser Komfort etwas auf Kosten der Sicht. Bei 3 Fahrzeugen für 12 Teilnehmer blieben in jedem Fahrzeug 2 Plätze frei, was für mehr Bewegungsfreiheit sorgte.
Das Standardmobil in Tansania, ein XXL-Buschtaxi von Toyota.
Für einen Schockmoment sorgte eine vermeintliche erste Sichtung von Löwen kurz nach dem Gate zum Tarangire NP. Sollte es etwa so weitergehen? Natürlich haben wir kein Tier gesehen.
Der Tarangire Park ist bekannt für seine Baobabs und Elefanten, hier ein paar erste Eindrücke bevor es zu unserer Unterkunft geht:
In den Nationalparks ist es streng verboten die Wege zu verlassen. Für nähere Begegnungen müssen die Tiere selbst nahe herankommen. Die Elefanten sind an die Autos gewöhnt und durchaus kooperativ.
Auf der Fahrt zur Unterkunft zeigte sich ein grundsätzliches Problem, das uns bis zum Schluss begleiten sollte. Unsere 3 Fahrer verstanden sich nicht als Team sondern konkurrierrten um etwas was wir nicht verstanden. Die Lodge lag entfernt von der Tierwelt und so fuhren die 3 Autos eine Art Wettrennen dorthin. Bei bestem Fotolicht gab es keine Stopps mehr und unter Sicherheitsgesichtspunkten war es bedenklich, dass das Fahrzeug mit bekanntermaßen ausgefallenem Funkgerät erst 20 Minuten nach dem Zweitplazierten die Ziellinie überfuhr. Im Falle eines Falles hätte der Fahrer kein Hilfe anfordern können. Unsere Reiseleiterin war auf 180 weil es die Regel gibt im Konvoi zu fahren. Sie kündigte eine klare Ansage an die Fahrer an.
Sonnenunter- und Mondaufgang über dem Lake Burungi, die Lage des Maweniga Camps war schön aber etwas abseits, was zu langen An- bzw. Abfahrten bei dem besten Fotolicht führte.
Ein schöner Platz für’s Frühstück am nächsten Morgen, aber leider ein weiterer Kritikpunkt bei dieser Safari. Dreimal täglich „all you can eat“ zu festgelegten Zeiten an festgelegten Orten nahm jede Flexibilität aus den Pirschfahrten und erforderte immer wieder Zwischensprints ohne Rücksicht auf Tiersichtungen. Trotzdem eine kleine Auswahl, zuerst aus der Vogelwelt:
Zebramangusten kreuzten unseren Weg:
Zebrastreifen mal ganz anders:
Auch wir werden beobachtet:
Abschied vom Tarangire Nationalpark
Dieser Kleine war wirklich sehr jung und ganz wackelig auf den Beinen. Es hing noch ein Stückchen blutige Nabelschnur von seinem Bauch herunter.