Im Dezember oder Januar, vor dem Ende des 12. Mondkalender-Monats wenn die Ernte eingebracht wurde, feiern die Hmong ihr Neujahrsfest. Diesmal fiel dieses fast mit „unserem“ Jahreswechsel zusammen. Es ist eine farbenprächtige mehrtägige Veranstaltung, die mit unserem Sylvester überhaupt nichts gemein hat.
„Dieses ständige Lügen zielt nicht darauf ab, das Volk eine Lüge glauben zu machen, sondern darauf, dass niemand mehr irgendetwas glaubt. Ein Volk, das nicht mehr zwischen Wahrheit und Lüge unterscheiden kann, kann auch nicht zwischen richtig und falsch unterscheiden. Und ein solches Volk, das sich seiner Macht, zu denken und zu urteilen, beraubt sieht, ist auch, ohne zu wissen und zu wollen, dem Gesetz der Lüge vollständig unterworfen. Mit einem solchen Volk kann man dann machen, was man will.“ (Hannah Arendt)
Im Oktober 2014 hatten wir hier in Luang Prabang unseren Reiseblog gestartet um Freunde und Bekannte während unserer fast 6-monatigen Reise durch Südostasien auf dem Laufenden zu halten. Nun wollen wir diesen Blog reaktivieren und auch nach und nach um ältere Beiträge ergänzen.
ist die Endstation dieser Reise durch Botswana und Namibia nach Simbabwe. Auch hier haben wir die Studiosus-Reise noch etwas verlängert und sind noch ein paar Tage geblieben. Es gab so viele Eindrücke in den letzten Tagen, die wollten wir in Ruhe noch ein wenig sacken lassen und nicht gleich wieder in den Flieger nach Hause steigen. Für unsere Bedürfnisse waren wir ohnehin viel zu schnell unterwegs gewesen.
Zu dieser Jahreszeit führt der Sambesi nicht sehr viel Wasser, deshalb sind die Fälle auf einen kleinen Bereich reduziert. Besser als vom Wanderweg im Victoria Falls National Park aus bekommt man einen Überblick aus der Vogelperspektive. Rechts unten im Bild ist die berühmte Brücke über den Sambesi
Auf der Brücke:
Und der Blick von Sambia aus:
Oder noch einmal aus einer anderen Perspektive mit Vollmond und Zug auf der Brücke
Der Ort selbst ist sehr touristisch – das ist keine Überraschung – aber man kann dem Rummel auch entkommen. Es gibt sehr viele schöne Steinmetzarbeiten, leider waren alle Objekte, die uns gut gefallen haben, nicht mit unseren Gepäckoptionen kompatibel.
Hier noch ein paar Eindrücke abseits der Touristenpfade:
Es ist unser Brauch, dass wir versuchen unsere Geburtstage an schönen Orten zu feiern. Diesmal war Volkmar dran. Dieser Restauranttisch
ist bei diesem Ausblick nur noch sehr schwer zu toppen.
Nach einer Zickzack-Fahrt über die Grenze zwischen Namibia und Botswana kommen wir zum vierten Fluss auf dieser Reise an dem wir unser Lager aufschlagen. Nach einer Stunde Bootsfahrt von Kasane aus erreichen wir die Chobe Savanna Lodge. Diese liegt sehr idyllisch in einer Flußschleife in Namibia während das gegenüberliegende Ufer zu Botswana gehört.
Auch von hier aus sind Game-Drives nur per Boot möglich. Jeden Morgen geht es bereits vor Sonnenaufgang los.
Morgenstimmung bei Sonnenaufgang auf dem Chobe River
auch andere starten zu morgendlichen Aktivitäten
wieder andere dösen noch eine Runde.
Der Chobe Nationalpark ist für seine vielen Elefanten bekannt, diese Gruppe schickt sich an den Fluss zu durchqueren.
Dabei dient der Rüssel als Schnorchel.
Die Leitkuh geht als erste an Land.
Der Kleine wird bestens beschützt,
ebenso wie dieser.
was er wohl bei unserem Anblick denken mag.
immer wieder werden auch wir beäugt.
Ganz besonders schön ist die Stimmung auf den Ausfahrten am Abend:
Nach gefühlten 1000 km immer geradeaus durch den Caprivi-Streifen erreichten wir endlich unsere Unterkunft am Sambesi. Das Begrüßungskomitee lag bereits am Strand bereit:
Bis hier hin hatte die im Sommer diesen Jahres selbst verordnete Cortison-Therapie die Long-Covid Symptome bei Volkmar recht gut im Griff. Leider war damit schlagartig Schluss und ein sogenannter „Crash“ schränkte seine Möglichkeiten erheblich ein. Deshalb hatten wir uns ja auch für dieser Form der Reise entschieden, es gibt gerade nichts was er unbedingt tun muss. Und bei diesem Ausblick vom Bett lässt sich auch so ein Crash ganz gut aushalten.
Wie schon am Okavango war auch hier das Boot das Safari-Fahrzeug der Wahl, so kamen wir auch recht nah an die Hippos l
und ihren Kollegen heran.
Sehr majestätisch sitzt dieser Schreiseeadler am Fluss
Das sogenannte Pacing bei Long-Covid ist extrem schwer, in fast 3 Jahren ist es mir trotz täglicher Protokollierung noch nicht gelungen (Über-)Belastungsmuster zu erkennen. Ein kleiner Ausflug in die Karminspint-Kolonie am Sambesi war dann doch drin, die restliche Zeit brauchte ich ja nur auf dem Boot zu sitzen. Und ja, so eine Kamera ist dann plötzlich sauschwer zu halten.
Alarmstart einer Gruppe von Weißwangen Pfeifgänsen
Die nächste Station führte uns direkt an den Okavango in der sogenannten Panhandle in der Nähe des Ortes Shakawe. Statt der Toyotas kamen nun Boote zum Einsatz um uns näher an oder in die Natur zu bringen. Hier am Fluss dominierte ganz klar die Vogelwelt.
Genau so haben wir uns das vorgestellt: Nachts im Zelt liegen und den Geräuschen Afrikas lauschen, hier sind es hauptsächlich die der Flusspferde im Khwai-River gleich nebenan. Tagsüber gab es dann bei den ausgedehnten „Game Drives“ Wildtierbeobachtungen satt. Gegenüber einem Leihwagen, wie wir ihn bei einer selbst organisierten Tour gehabt hätten, bieten diese Fahrzeuge natürlich eine sehr viel bessere Aussicht.
Doch der noch viel größere Vorteil ist die Erfahrung der Guides, ohne diese hätten wir z.B. diese Miezekatzen mit Sicherheit nicht gefunden:
Wenn sie so im Wasser dösen sehen die Hippos sehr lieb aus,
aber Diskussionen unter ihnen hinterlassen deutliche Spuren.
Andere Flussbewohner lassen es da viel ruhiger angehen
Der Fisch schaut in diesem Moment dann aber doch sehr erschrocken aus
Ansonsten wird kein Afrika-Klischee ausgelassen, hier eine kleine Auswahl, die Kamera war natürlich immer dabei:
Dieses Foto soll zur nächsten Etappe überleiten, den ersten Teil der Strecke legten wir im Flugzeug zurück.
Wir sind in Maun, Botswana, angekommen. Dies ist der ideale Ausgangspunkt für Exkursionen ins Okawangodelta, das schon so lange auf unserer Wunschliste steht. Unseren ursprünglichen Plan mit einem Geländewagen mit Dachzelt für ca. einen Monat selbstorganisiert durchs Land zu streifen haben wir verworfen. Dass man einen Leihwagen schon ein Jahr im Voraus buchen muss läßt sich ja noch verschmerzen, dass man aber die Campingplätze in den Nationalparks fast eben so lange vorher buchen muss hat uns dann doch sehr gestört weil es jede Flexibilität auf der Reise nimmt. Aktuell kommt noch Volkmar’s Long-Covid hinzu, dass ihn immer mal wieder für einige Tage komplett außer Gefecht setzt, was eine sehr ungünstige Randbedingung für so eine Reise ist. Als Kompromiss haben wir uns für eine organisierte Gruppenreise mit dem Unternehmen Studiosus entschieden, weil es uns jegliche logistische Verantwortung abnimmt. Da wir aber erfahrungsgemäß immer ein paar Tage zum „Ankommen“ benötigen sind wir bereits 4 Tage vor Beginn der Safari in Maun eingetroffen um schon mal ganz in Ruhe einen ersten Eindruck zu bekommen.
Das altehrwürdige Riley’s Hotel am Thamalakane River ist für uns die ideale Unterkunft um uns auf die Atmosphäre der kommende Tage einzustimmen.
Im Landeanflug kann man sehr schön sehen warum Maun eine typische Streusiedlung ist.
Hier noch ein paar erste Eindrücke aus Maun, später wird sicherlich die Tierwelt die Fotos dominieren.
Das Fazit nach diesen ersten Tagen lautet: wir haben viele sehr nette Menschen getroffen und fühlen uns ausgesprochen wohl in Botswana. Besser hätte der Einstieg nicht sein können. Jetzt sind wir sehr gespannt darauf was uns die Tierwelt in den nächsten Tagen bieten wird.
Head out on the highway – zumindest erst einmal von Freiburg bis Martigny in der Schweiz. Ich kann mein Glück immer noch nicht fassen.
Noch im Juni in China hatten mich Schmerzen im Daumengelenk geplagt und zurück zu Hause hatte ich eine Selbstmedikation mit Cortison gestartet. Dies hat nicht nur dem Daumengelenk geholfen sondern die Long-Covid Symptome gingen ebenfalls dramatisch zurück. Sollte ich mein „altes Leben“ zurückbekommen?
Diese Frage wird nur die Zeit beantworten können. Die kurzfristige Antwort lautet: die BMW volltanken, Zelt, Isomatte und Schlafsack einpacken und endlich die schon so lange erträumte Tour über die Pässe der Westalpen starten.
Die erste Etappe ging über den Großen St. Bernard ins Aosta-Tal bis Morgex. Mit einem kleinen Zelt kommt man auch ohne Reservierung immer irgendwo für eine Nacht unter.
Als Morgenmensch fällt mir ein früher Aufbruch nicht schwer, so kann ich die Morgenstimmung auf dem Weg hinauf zum Kleinen St. Bernard genießen. In der Bildmitte ist der Mt. Blanc am Horizont zu sehen.
Hinuntergeschwungen nach Bourg Saint-Maurice geht es gleich weiter durch das Val d’Isère zum Col de I’seran
Vom Col du Mont Cenis folgt ein kleiner Schwenk nach Italien Richtung Susa um dann über den Colle della Scala wieder nach Frankreich zurückzukehren. Die Etappe endete auf dem „Camping du bois Albert“ kurz vor Briancon, wo ich ein sehr idyllisches Plätzchen für die Nacht gefunden habe.
Die Festung von Briancon im Morgenlicht
Auf dem Col d’Izoard war es hingegen noch frisch und schattig. Sehr viel Respekt habe ich immer wieder für die Menschen empfunden, die eine solche Tour mit dem Fahrrad unternommen haben. Dagegen kam ich mir wie ein richtiges Weichei vor.
Die Landschaft hinter dem Pass hat in diesem Licht schon etwas Urzeitliches.
Weiter geht es über den Col de Vars
zum höchsten Punkt dieser Tour, dem Col de la Bonette
Die Landschaft ist hier oben auf 2700 Metern schon ziemlich karg.
Oberhalb der Straße thront der Ort Roubion auf einer Felsterrasse
Erst vor kurzem führte hier eine Etappe der Tour de France entlang, deren Spuren waren noch überall zu sehen
Meine heutige Etappe endete auf dem „Camping Le Cians“ nahe Beuil.
Früh am Morgen geht es weiter, hier bergab durch den Wald nach Peone:
und dann über den Col de la Cayolle in Richtung Jausiers
Kurz vor dem Col du Lautaret baue ich mein Zelt auf dem Camping „Les 2 Glaciers“ auf.
Sonnenaufgang, ein schöner Anblick aus dem warmen Schlafsack, aber auch höchste Zeit aufzubrechen.
Blick zurück auf den Col du Lautaret
Auch dem Col du Calibier war wieder einmal jemand mit dem Fahrrad früher angekommen, aber ansonsten hatten wir den Pass für uns alleine.
Weiter geht es gen Norden auf der einer der beliebtesten Strecken der Tour de France, hinunter über den Col du Telegraph.
Richtig spektakuläre und enge Straßenkehren gibt es dann mit den Lacets de Montvernier
Über den Col de la Madeleine und Kleinen St. Bernard geht es zurück ins Aosta-Tal
Schwach im Dunst am Horizont in der Bildmitte ist der Mt. Blanc wieder in Sichtweite.
Und am nächsten Morgen ist der Berg bereits wieder im Rückspiegel auf dem Weg nach Aosta.
Hinauf geht’s zum Großen St. Bernard
um hier oben den ersten Kaffee des Tages in der Sonne zu genießen.
Noch einmal die gesamte Route durch die Alpen im Überblick.
Es waren schöne und erlebnisreiche Tage an denen ich so aktiv sein konnte wie seit November 2021 nicht mehr. Es kommt mir richtig unheimlich vor, sollte ich die Long-Covid Phase überwunden haben – ich kann es noch gar nicht richtig glauben.