Wir fahren, fahren, fahren

aber nicht auf der Autobahn. Ganz gegen unsere Vorsätze haben wir es uns gegeben, 467 km Landstraße in gut 12 Stunden von Pangkalan Bun nach Palanka Raya, hauptsächlich durch viele kleine Orte und Palmölplantagen. Der Bus war luxuriös und ziemlich neu aber auch auf die lokale Körpergröße ausgelegt.

Dies war unser schöner neuer Reisebus

Nur mal so ein direkter Vergleich der Körpergrößen. Dies ist auch eine Erinnerung an unsere Reise durch Myanmar, die Menschen dort wollten auch gerne ein Foto von sich zusammen mit uns.

Zur Erholung machten wir einen kleinen ersten Spaziergang durch Palangka Raya. Und wieder gab es eine der für Beate so typischen Begegnungen:

Suchbild, wo ist Beate?

Zur Erklärung – Beate mit einem ihrer Lieblingsmotive.

Und dies war ihre Perspektive.

Dutch Monkeys

nennen die Einheimischen hier eine Affenart, die es nur auf Borneo gibt. Worin die Assoziation mit den früheren Kolonialherren genau begründet ist konnten wir nicht herausfinden – sondern bekamen nur ein Schmunzeln. Die deutsche Bezeichnung ist Nasenaffen, sie ist von der markanten Nase des Alphamänchens abgeleitet. Hier gilt je Nase desto Chef. Diese Affen leben in größeren Gruppen zusammen und sind oft in der Nähe von Flüssen zu finden, so auch am Sungai Sekonyer. Besonders auffällig sind ihre akrobatischen Sprünge wenn sie von einem Baum zum nächsten wechseln.

Er ist hier der Chef der Gruppe

und da muss man schon mal eine Ansage machen.

Vielleicht möchte er ja auch mal Chef werden?

Diese Rabauken jagten sich durch’s Geäst und machten dabei erste Sprungübungen.

So sieht es dann aus wenn sie groß sind.

Wenn es allerdings um rasend schnelle und akrobatische Fortbewegung durch die Baumwipfel geht sind die Gibbons wohl kaum zu schlagen – und deshalb auch wahnsinnig schwer zu fotographieren. Es macht auch viel mehr Spaß ihnen einfach staunend zuzusehen als zu versuchen ihnen durch den Kamerasucher zu folgen. Dafür waren wir sowieso beide viel zu langsam. Manchmal braucht aber auch ein Gibbon eine kurze Verschnaufpause:

Glück gehabt, so kamen wir doch noch zu einem Foto.

Bei den Waldmenschen

Der Tanjung Puting Nationalpark ist für seine Population an Orang Utans bekannt und kann nur per Boot über den Sungai Sekonyer (Krokodilfluss) erreicht werden. Dazu wird für Besucher in der Regel eine besondere Variante der hier typischen Klotoks benutzt. Anlegemöglichkeiten befinden sich nur an den Schutzstationen, und auch nur hier gibt es überhaupt ein paar Wege in den Wald.

„Unser“ Klotok mit dem wir 3 Tage lang unterwegs waren.

Das komplette obere Deck mit Wohn-, Schlaf- und Essbereich, in dieser Reihenfolge vom Bug zum Heck, stand uns zur Verfügung. Nachts war die Atmosphäre besonders großartig weil keine Wände die Geräusche und Klänge des Urwaldes dämpften.

Nahe der Mündung des Sungai Sekonyer dominierten noch die Nipapalmen am Flußufer,

doch dann rückten die Bäume immer näher

und irgendwann war es eine Fahrt wie durch eine Märchenlandschaft.

Es ist wohl selbsterklärend warum diese Geschöpfe Orang Utans (Waldmenschen) genannt werden.

An 3 Rangerstationen wird jeweils einmal am Tag Futter angeboten um Orang Utans anzulocken und sie so Besuchern zu zeigen. Hier kann man ihnen relativ nahe kommen, bzw. Sie kommen einem ev. nahe, denn sie bestimmen das ganze Geschehen. So ist es auch immer eine Glücksache ob sie sich überhaupt zeigen.

Hier eine kleine Auswahl an Aufnahmen, Mütter mit Kindern wissen dieses Nahrungsangebot offensichtlich sehr zu schätzen:

Here comes the big boss

Poledance ?

Nachdenklich

Oder als Sumoringer

Es sind faszinierende Geschöpfe, denen wir fast ihren gesamten Lebensraum genommen haben. Mit den Gebühren hier wird u.a. Land aufgekauft um es vor der immer noch expandierenden Palmölindustrie zu retten. Wie überall bestimmt das Geld die Spielregeln.

In Pangkalan Bun

Zwei Tage haben wir uns hier Zeit genommen um anzukommen, in der neuen Zeitzone und dem tropischen Klima, bevor wir auf’s Hausboot gehen und damit in den Tanjung Puting Nationalpark fahren.

Sehr auffällig ist die extreme Freundlichkeit der Menschen hier. Ständig wurden wir bei unserem Streifzug durch den Ort sehr nett begrüßt, immer wieder auch per Handschlag, und gefragt woher wir kommen. Soetwas hatten wir zuletzt vor 10 Jahren in Myanmar erlebt. An einer Schule kamen wir bei Schulschluss vor lauter „High-Fives“ kaum vorbei. Hier kann man sich wohlfühlen und völlig entspannt umherbummeln – es sei denn es schüttet gerade wie aus Eimern. Was hier ein normales Tropengewitter ist würde bei uns schon unter katastrophalem Unwetter laufen.

Moschee neben christlicher Kirche an der Hauptstrasse, so entspannt fühlt es sich hier an.

Am Sungai Arut (der Fluss Arut) sind die Häuser auf Pfählen errichtet. Da braucht es an der Moschee auch ein Minarett in Leichtbauweise.

Die bunten Farben der Boote finden sich auch auf den Hausfassaden wieder.

Gleich geht es wieder los

Die Rucksäcke sind gepackt und gleich werden wir uns auf den Weg machen. Über Basel, Istanbul und Jakarta reisen wir nach Pangkalan Bun in Kalimantan auf Borneo. Unser erstes Ziel ist der Tanjung Puting National Park, dort werden wir ein paar Tage auf einem kleinen Boot wohnen und uns durch den Park schippern lassen. Mehr haben wir noch nicht geplant, die weitere Reise wird sich ergeben. Vor drei Jahren hatten wir den nördlichen Teil Borneos, Sarawak und Sabah, besucht und dort sehr viel Glück bei unseren Tierbeobachtungen gehabt. Wir sind gespannt was sich diesmal ergeben wird.

Elefanten beim Bad im Kinabatangan, Sabah, Borneo

Orang-Utan Mama mit ihrem Kleinen, ebenfalls am Kinabatangan.

Goodbye Africa

und wieder geht eine Reise zu Ende. Heute Abend werden wir vom Kilimanjaro International Airport über Addis Abeba und Zürich nach Hause zurückkehren.

Wir haben tolle Landschaften durchquert,

konnten viele Tiere beobachten

und sind interessanten Menschen begegnet!

Wie so oft hat auch diese Reise wieder einmal Appetit auf mehr gemacht.

Remove dentures

„Jetzt wird der Straßenzustand schlecht, nimm lieber Deine dritten Zähne heraus“. Dieses Hinweisschild auf dem Weg zu unserer letzten Unterkunft auf dieser Reise ließ uns rätseln welche kuriosen Ereignisse wohl zu diesem Rat geführt haben mögen.

Leider müssen wir diese Frage offen lassen.

Wir wollen uns hier noch ein bisschen das normale Leben außerhalb der Tourismusblase ansehen und Volkmar braucht noch etwas Zeit um sich vom letzten Crash zu erholen.

Dieses Foto ist typisch für Beate, solche oder so ähnliche Situationen gibt es mit ihr aus vielen Ländern, die wir besucht haben. Sie muss nur kurz auf der Straße sein um mit den Menschen in Kontakt zu kommen.

Die großartigen Baudenkmäler sind ja immer imposant, wir interessieren uns mehr für die „normale“ Alltagsarchitektur. Diese sagt viel mehr über die aktuelle Kultur und Bevölkerung aus. Hier ein paar Fundstücke aus der näheren Umgebung bei einem Spaziergang zum Tor des Arusha Nationalparks.

Um die Ecke gibt es eine Universität

Uni und Kneipen gehören einfach zusammen.

Das Umfeld hat auch auf diesen Handwerksbetrieb abgefärbt

Friseure gibt es überall auf der Welt, bei Fundi Computer ist inzwischen eine Schneiderin eingezogen

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt

Klingt nach einer echten Alternative wenn’s mal nicht geklappt hat beim Obi

Leider war die linke Tür zu, so bleibt ein Fragezeichen

Dieses Bild gehört eigentlich in unsere Graffitisammlung

Und dieses Haus hob sich ganz einfach von allen anderen ab.

Unser heutiges Ziel

Sogar der Mt. Meru war heute für kurze Zeit fast wolkenfrei

Hakuna Matata

Sorge Dich nicht.

Wir sind zurück in Arusha. Unterwegs hatten wir nur sporadisch Internetzugang mit sehr geringer Bandbreite und ein recht volles Programm, deshalb mussten wir unseren Blog vernachlässigen. Ein weiterer heftiger Long-Covid Crash hat Volkmar die letzten Tage komplett ausgebremst, aber inzwischen haben wir unsere Beiträge ergänzt.

So fühlt sich Volkmar gerade – Symbolbild

Wo wir gerade bei Symbolbildern sind, für Beate haben wir natürlich auch eines:

In den Wolken

„Ein wahrer Höhepunkt zum Schluss“ sollte der Flug über die Serengeti zurück nach Arusha werden. Hoch waren wir, ca. 4000 Meter, aber leider auch von Start und Landung abgesehen fast nur in den Wolken. Das war noch noch einmal Pech zum Abschluss der Safari.

Das Regenwetter am Flugfeld von Fort Ikoma ließ nichts Gutes erahnen

Gleich nach dem Start ein Blick zurück auf Fort Ikoma

und in Richtung Serengeti bevor es in die Wolken ging

Im Landeanflug auf Arusha, diese Gegend wird intensiv landwirtschaftlich genutzt

kurz vor der Landung, bei diesem Touranbieter warten viele Safarifahrzeuge auf ihren Einsatz.

In Arusha hatte der Regen gerade aufgehört

Grumeti Hills

das Tented Camp etwas außerhalb des Serengeti Nationalparks ist unsere letzte Station auf dieser Safari. Wobei der Begriff „Zelt“ schon mehr als ein Understatement ist. Dieser Luxus war für Volkmar sehr angenehm, da er mal wieder komplett ausfiel und an keiner der Pirschfahrten teilnehmen konnte.

Innenansicht unseres „Zeltes“

und dies ist der Blick von der Terrasse, das trockene Gras im Vordergrund war gezielt abgebrannt worden.

Während Beate auf Pirschfahrt war zogen in Sichtweite, Giraffen, Büffel, Warzenschweine und Zebras vorbei. Nachts gestalteten Elefanten lärmend die Landschaft ein wenig um. Beate war aber auf der Pirschfahrt näher an der Großfamilie Giraffen dran:

und hier noch einmal in fast perfekter Choreographie:

In einer Landschaft, in der Tarnung oft schon die halbe Miete ist, ist dieses Outfit etwas gewagt:

Das Camp war nicht umzäunt oder anders von der Umgebung abgeschirmt. Die brennende Frage „gibt es hier Löwen?“ konnte auf der nächtlichen Pirschfahrt geklärt werden. Auch wenn die Aufnahme mit langer Verschlusszeit aus dem fahrenden Auto etwas unscharf ist. Diese Löwin ist hier unterhalb des Camps, von dem die Lichter oben stammen, auf der Pirsch.