Am 4. November sind wir nach Myanmar eingereist. Der Grenzübergang von Mae Sai nach Tachileik hat schon beinahe etwas Familiäres, keine Prunk-Protzbauten wie an der Friendship Bridge zwischen Laos und Thailand und die kleine Brücke darf man selber überqueren. Dabei ist allerdings der Wechsel von Links- auf Rechtsverkehr zu beachten, was offensichtlich alle sehr gut beherrschen ohne irgendwelche Hinweisschilder. Auch als Fussgänger müssen wir die Straßenseite zwischen Aus- und Einreise wechseln. Der familiäre Charakter wurde zudem durch die sehr freundliche und hilfsbereite Abfertigung verstärkt. Von Effizienzgedanken sollte man hier allerdings nicht geplagt sein, die Beamten hier haben die Arbeitsabläufe sicherlich nicht erfunden und durch die doppelte Buchführung, sowohl digital als auch analog in Din A4 Kladden, kann auch bei Stromausfall weitergearbeitet werden.
Sahen die beiden Orte aus von der Höhe so gleich aus, so unterschiedlich sind sie doch wenn man auf der Straße steht. Der Unterschied im materiellen Wohlstand ist ganz offensichtlich wobei die Bausubstanz in Tachileik wesentlich mehr Charme austrahlt als die „modernere“ Zweckbetonkastenarchitektur in Mae Sai. Da wir wenig Lust hatten mit unserem Gepäck im Ort herumzulaufen haben wir uns zügig zu Flughafen bringen lassen um dort auf unseren Flug nach Heho zu warten. „Fly beyond your dreams“ist der Slogan von Asian Wings, soweit wollen wir aber gar nicht, vielleicht aber ein bißchen in die Nähe, denn der Flughafen liegt noch gut 45 Minuten mit dem Taxi von unserem nächsten Etappenziel Nyaungshwe entfernt … geographisch gesehen mussten wir aber tatsächlich wieder ein Stück zurückfahren um unser Ziel gerade so bei Sonnenuntergang zu erreichen.
Der nächste Morgen war wie üblich dem lokalen Markt gewidmet, dieser war besonders groß da alle Händler in einem 5-tägigen Zyklus von Ort zu Ort ziehen. Ganz auffällig war das sehr große Angebot an Schnittblumen, das gibt es in Laos nicht und in Thailand sehr selten. Unser eigentliches Anliegen war aber das Ballonfestival in Taungyi und so nahmen wir das Angebot unseres Gästehauses an mit einem Kleinbus am Abend zum Festivalgelände gebracht und um 1 Uhr wieder zum Gästehaus gebracht zu werden. Diese Entscheidung war recht klug, denn wir hatten uns nicht im Entferntesten vorgestellt in welchen Trubel wir uns begeben würden. Allein die Hinfahrt dauerte über 2 Stunden (für 36 km) weil auf der gesamten Strecke sehr dichter Anreiseverkehr herrschte, um es einmal diplomatisch zu formulieren. Da bereits dunkel war fiel es uns schwer einen Überblick über das Festivalgelände zu bekommen,auffällig war nur, dass viele Besucher wohl für einige Tage hier campierten. Der leichte Nieselregen, der bereits am Nachmittag eingesetzt hatte, verhinderte auch einstweilen, dass die Heissluftballone aufsteigen konnten. Die unkontrollierbar beheizten Ballone, die außen an der Papierhülle zusätzlich mit vielen Lampions geschmückt sind, brauchen unbedingt eine ruhige Wettersituation damit sie starten können. Vorgestern fing bei einem Ballon die Hülle Feuer und er stürzte in die Zuschauer ab. Es gab 2 Tote und 14 Verletzte, bei uns wäre damit das Festival zu Ende gewesen … wir haben uns gefragt wie die Menschen hier mit solchen Unfällen umgehen und wie diese erlebt werden. Auch gestern ist einer der Ballone abgestürzt, zum Glück ohne weiteren Schaden anzurichten. Gegen 23 Uhr klarte das Wetter etwas auf und so konnten wir wenigstens einen der spektakulären Ballone aufsteigen sehen. Unter diesem Ballon hing zusätzlich ein großes Gestell an dem viele weitere Lampions befestigt waren. Wenn einem soetwas aus größerer Höhe auf den Kopf fällt muss es einfach böse enden. Heute ist der letzte Tag des Festivals , die Wolken hängen tief und es regnet, schade für die Menschen oben in Taungyi (das ca. 500m höher als Nyaungshwe liegt), die für dieses Festival so viel Engagement aufbringen, wir verzichten auf eine weitere Fahrt hinauf. Konnten wir doch gestern eine Vorstellung davon bekommen wie es wohl unter guten Wetterbedingungen sein muss.
Da die weitere Wetterentwicklung unklar ist und wir gerne eine Tagestour auf dem See unternehmen möchten warten wir ersteinmal ab. Das Internet ist hier langsam und instabil, deshalb kann es etwas dauern bis die Fotos so nach und nach dazukommen.

Einsteigen in Tachileik, “Fly beyond your dreams” soweit wollen wir gar nicht.

Die Hauptstraße von Nyaungshwe führt am Markt vorbei, der heute besonders gut besucht ist.

Wenig überaschend ist das reichhaltige Angebot an Fisch

Ebenso gibt es ein umfangreiches Angebot an Nüssen.

Wir durften den Ballonstart von der Tribüne der Jury aus beobachten.

Die Vorbereitungen dauerten fast eine Stunde und waren alles andere als einfach weil die Ballonhülle mit den bereits brennenden Lampions immer wieder von Windböen zu Boden gedrückt wurde.

Dann hebt er ab ….

…. und verschwindet zügig in den Wolken.