Get your motor runin‘

Head out on the highway – zumindest erst einmal von Freiburg bis Martigny in der Schweiz. Ich kann mein Glück immer noch nicht fassen.

Noch im Juni in China hatten mich Schmerzen im Daumengelenk geplagt und zurück zu Hause hatte ich eine Selbstmedikation mit Cortison gestartet. Dies hat nicht nur dem Daumengelenk geholfen sondern die Long-Covid Symptome gingen ebenfalls dramatisch zurück. Sollte ich mein „altes Leben“ zurückbekommen?

Diese Frage wird nur die Zeit beantworten können. Die kurzfristige Antwort lautet: die BMW volltanken, Zelt, Isomatte und Schlafsack einpacken und endlich die schon so lange erträumte Tour über die Pässe der Westalpen starten.

Die erste Etappe ging über den Großen St. Bernard ins Aosta-Tal bis Morgex. Mit einem kleinen Zelt kommt man auch ohne Reservierung immer irgendwo für eine Nacht unter.

Als Morgenmensch fällt mir ein früher Aufbruch nicht schwer, so kann ich die Morgenstimmung auf dem Weg hinauf zum Kleinen St. Bernard genießen. In der Bildmitte ist der Mt. Blanc am Horizont zu sehen.

Hinuntergeschwungen nach Bourg Saint-Maurice geht es gleich weiter durch das Val d’Isère zum Col de I’seran

Vom Col du Mont Cenis folgt ein kleiner Schwenk nach Italien Richtung Susa um dann über den Colle della Scala wieder nach Frankreich zurückzukehren. Die Etappe endete auf dem „Camping du bois Albert“ kurz vor Briancon, wo ich ein sehr idyllisches Plätzchen für die Nacht gefunden habe.

Die Festung von Briancon im Morgenlicht

Auf dem Col d’Izoard war es hingegen noch frisch und schattig. Sehr viel Respekt habe ich immer wieder für die Menschen empfunden, die eine solche Tour mit dem Fahrrad unternommen haben. Dagegen kam ich mir wie ein richtiges Weichei vor.

Die Landschaft hinter dem Pass hat in diesem Licht schon etwas Urzeitliches.

Weiter geht es über den Col de Vars

zum höchsten Punkt dieser Tour, dem Col de la Bonette

Die Landschaft ist hier oben auf 2700 Metern schon ziemlich karg.

Oberhalb der Straße thront der Ort Roubion auf einer Felsterrasse

Erst vor kurzem führte hier eine Etappe der Tour de France entlang, deren Spuren waren noch überall zu sehen

Meine heutige Etappe endete auf dem „Camping Le Cians“ nahe Beuil.

Früh am Morgen geht es weiter, hier bergab durch den Wald nach Peone:

und dann über den Col de la Cayolle in Richtung Jausiers

Kurz vor dem Col du Lautaret baue ich mein Zelt auf dem Camping „Les 2 Glaciers“ auf.

Sonnenaufgang, ein schöner Anblick aus dem warmen Schlafsack, aber auch höchste Zeit aufzubrechen.

Blick zurück auf den Col du Lautaret

Auch dem Col du Calibier war wieder einmal jemand mit dem Fahrrad früher angekommen, aber ansonsten hatten wir den Pass für uns alleine.

Weiter geht es gen Norden auf der einer der beliebtesten Strecken der Tour de France, hinunter über den Col du Telegraph.

Richtig spektakuläre und enge Straßenkehren gibt es dann mit den Lacets de Montvernier

Über den Col de la Madeleine und Kleinen St. Bernard geht es zurück ins Aosta-Tal

Schwach im Dunst am Horizont in der Bildmitte ist der Mt. Blanc wieder in Sichtweite.

Und am nächsten Morgen ist der Berg bereits wieder im Rückspiegel auf dem Weg nach Aosta.

Hinauf geht’s zum Großen St. Bernard

um hier oben den ersten Kaffee des Tages in der Sonne zu genießen.

Noch einmal die gesamte Route durch die Alpen im Überblick.

Es waren schöne und erlebnisreiche Tage an denen ich so aktiv sein konnte wie seit November 2021 nicht mehr. Es kommt mir richtig unheimlich vor, sollte ich die Long-Covid Phase überwunden haben – ich kann es noch gar nicht richtig glauben.