sind seit dem positiven PCR-Test auf das Coronavirus SARS-CoV-2 am 9. November 2021 vergangen. Es ist noch immer ist kein Ende der Folgen der Infektion in Sicht.
4 Monate
sind seit dem letzten Crash am 5. Juli 2025 vergangen. Es ist noch immer keine Erholung in Sicht.
Dazu passt die dritte Strophe:
Wenn der Novemberwind deine Hoffnung verweht Und du bist so müde, weil du nicht mehr weißt, wie’s weitergeht Wenn dein kaltes Bett dich nicht schlafen lässt Halt dich an deiner Liebe fest
Ton Steine Scherben „Halt dich an deiner Liebe fest“ auf dem Album „Wenn die Nacht am tiefsten ist“ September 1975.
schwang noch mit im letzten Beitrag bei der Aufforderung „Stay tuned“.
Gut einen Monat später ist davon nicht mehr so viel übrig. Dass ein Crash mal drei oder vier Tage dauern kann war ich gewohnt, aber dieser geht nun schon über zwei Monate und die Symptome werden eher kontinuierlich schlimmer. Das LDN-Experiment zeigt bislang noch keine Wirkung, bzw. höchstens Nebenwirkungen. Inzwischen bin ich schon/erst (?) seit über drei Wochen bei meiner Zieldosierung von 4mg/Tag. Dies ruft eine andere Interpretation, bzw. Diagnose, auf den Plan. Nicht wenige Long- oder Post-Covid Erkrankungen gehen in Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom (ME/CFS) über, wenn sie nicht schon von Anfang an so hätten klassifiziert sein sollen.
Diese Symptomatik wurde schon vor über 100 Jahren in der Folge der Spanischen Grippe medizinisch beschrieben und wurde bereit vor über 50 Jahren von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als schwere neurologische Multisystemerkrankung klassifiziert (Schlüssel G93.3). Da es diese Erkrankung aber nie in die Lehrpläne der medizinischen Fakultäten geschafft hat ist es nicht verwunderlich, dass sie kaum ein Arzt/eine Ärztin kennt und es bis heute exakt Null Therapiemöglichkeiten gibt.
Für Interessierte hier eine kurze und einfache Einführung in das Thema:
Der Symptomverlauf für dieses Jahr von 0=alles ok bis 10=nix geht mehr. Sehr schön ist die Pause im Mai/Juni nach dem Einsatz der Nikotinpflaster Ende April zu sehen. 1
Die gute Nachricht ist, dass ME/CFS nicht tödlich verläuft, jedenfalls nicht unmittelbar. Da die Lebensqualität für viele Betroffene aber eher unterirdisch ist und es (noch) keine Aussicht auf Heilung gibt sehen allerdings immer mehr für sich nur im Suizid einen Ausweg:
Seit einiger Zeit gehen mir diese Zeilen nicht mehr aus dem Kopf:
Wenn niemand bei dir is‘ und du denkst, daß keiner dich sucht, und du hast die Reise ins Jenseits vielleicht schon gebucht, und all die Lügen geben Dir den Rest: Halt dich an deiner Liebe fest.
Ton Steine Scherben „Halt dich an deiner Liebe fest“ auf dem Album „Wenn die Nacht am tiefsten ist“ September 1975.
als ich Anfang Dezember 2021 nach der Coronainfektion im November Beates Frage, ob es mir langsam besser geht, nicht beantworten konnte, machte sie mir den Vorschlag ein Symptomtagebuch zu führen. Dieses Tagebuch führe ich noch immer. ↩︎
(Hans Magnus Enzensberger möge mir diese Anleihe verzeihen) endete jäh am 5. Juli mit einem „Crash“. Wie schon beim Cortison im letzten Jahr lies sich der Effekt der Symptomlinderung auch mit den Nikotinpflastern nicht wiederholen. Dies läßt Zweifel an der Theorie zum Wirkmechanismus – siehe Beitrag vom 30. Mai – aufkommen. An den massiven Nebenwirkungen war aber immerhin zu spüren, dass das Nikotin eine Wirkung zeigte.
So schlecht wie im letzten Monat ging es mir mit dem Long-Covid bislang aber noch nie. Bettlägerig für 22+ Stunden am Tag ist die morgendliche Hygiene auf vier Projekte (Toilette, Zähneputzen, Rasieren und Duschen) mit Ruhephasen dazwischen aufgeteilt, wobei die letzten beiden Projekte an zwei von drei Tagen eher ausfallen.
Ein neues Experiment mit niedrig dosiertem Naltrexon (Low Dose Naltrexon, LDN) hat begonnen. Allerdings wird die Phase der Aufdosierung bis auf 4mg/Tag ca. 3-4 Wochen dauern.
die Stadt versinkt langsam im Meer. Nach neueren Berechnungen wird bereit 2050 der gesamte Stadtbereich unterhalb des Meeresspiegels liegen. Deshalb entsteht bereits auf Borneo mit Nusantara die neue Hauptstadt. Im alten Hafen von Batavia kann man diesen Untergang unmittelbar miterleben. Die alten Kaianlagen liegen schon einen Meter unter dem Meeresspiegel und wurden schon vor Jahren mit einer zusätzlichen Mauer versehen. Diese reichte auch nicht mehr aus und wurde deshalb provisorisch mit Sandsäcken und Erdwällen erhöht. Auch dieses Provisorium ist inzwischen wirkungslos, also wird die nächste höhere Mauer um die Kais gezogen während das Wasser bereits auf den Straßen steht.
Links die mit Sandsäcken und Erdwall verstärkte Mauer, das Wasser steht trotzdem im Hafen.
Die alte Mauer wird wieder freigelegt und durch eine neue und höhere ergänzt.
Insgesamt wirkte Jakarta auf uns nicht nur laut und chaotisch sondern auch irgendwie kaputt und bereits aufgegeben. So ist auch das Tor zur alten Chinatown ungewohnt farblos.
Diese alte Uhr steht auf dem Bahnhof. Es ist nett dem Pendel und dem Uhrwerk bei der Zeitmessung zusehen zu können. Aber so wie hier das „neue“ Gehäuse überhaupt nicht zur Uhr passt erscheint uns die Uhr als passendes Sinnbild für diese Stadt.
Wir werden heute Abend von hier zurückfliegen und damit dieses Kapitel beschließen.
Nach einer Woche verlassen wir Tuktuk und machen uns auf den Heimweg über Medan und Jakarta. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt und wären noch gerne länger geblieben. So bleibt heute der Wunsch, dass es nicht unser letzter Aufenthalt hier gewesen ist.
Ein letzter Blick zurück, wir haben hier die Ruhe und freundliche Atmosphäre genießen können.
waren wir nur für einen Tag auf zwei Rädern. Dabei sind wir 132 km mit einem kleinen Honda Roller einmal um die Insel Samosir gefahren. Hier ein paar Eindrücke von der Runde im Uhrzeigersinn:
Sonnenaufgang über dem Lake Toba von unserer Terrasse aus gesehen (wir hatten unseren Aufenthalt verlängert und mussten deshalb innerhalb des Guesthouses umziehen)
Erst ging es durch die Berge, mit immer tollen Ausblicken auf den Kraterrand gegenüber.
Brandrodung am Kraterrand bei Banjarsiantar auf dem „Festland“ gegenüber. Wir sind ja auf einer Insel auf einer Insel unterwegs.
In Pangururan gibt es eine schöne Uferpromenade,
dort stehen auch einige Totempfähle von verschiedenen Inseln Indonesiens.
Geheiratet wird überall auf der Welt
und die Menschen machen sich schön für die Feier.
Blick zurück in Richtung Ambarita, nördlich von Tuktuk.
Es gibt nicht sehr viele Überbleibsel der alten Batakkultur und diese werden auch nicht unbedingt gut umsorgt. So muss man schon suchen und auch mal hinter Ecken schauen um diese zu finden.
Beate mit einem Tunggal Panaluan, einem Zeremonialstab eines Datu mit magischen Kräften. Ein Datu ist ein Magier der Batak.
In Parulubalangan gibt es einen alten Ritualplatz mit Steintisch an dem auch Recht gesprochen wurde.
Auch in Saillagan war der Platz für das Palaver mit Steinmöbeln ausgestattet.
In Tomok gibt es ein etwas unscheinbares Königsgrab.
Für diese Gruppe Steinfiguren daneben konnten wir keine Erklärung finden.
auf Sumatra haben eine gewisse Ähnlichkeit mit denen der Toraja auf Sulawesi. Gemein ist ihnen, dass die Giebel sehr oft wunderschön verziert sind. Auf unsere Spaziergängen und unserer Umrundung der Insel Samosir mit einem Roller konnten wir eine ganze Reihe von ihnen fotografieren. Insbesondere auf der Westseite der Insel, die flach ausläuft und deshalb intensiv landwirtschaftlich genutzt wird, gibt es noch ganze Dörfer mit diesen Häusern.
Hier ein paar Beispiele:
In diesem Haus ist ein kleines Museum untergebracht.
Detail des reich verzierten Giebels.
Es ist Erntezeit, hier wird Reis vor dem Haus gedroschen.
Wie bei den Toraja stehen die Häuser oft nah beieinander.
Warum sollen wir an einem Ort bleiben an dem wir uns nicht wirklich wohlfühlen. Die Strecke zum Lake Toba wollten wir, obgleich in 8-9 Stunden mit einem Taxi oder Shared Car möglich, nicht in einem Rutsch fahren. So haben wir einen Zwischenstopp in Berastagi eingelegt. Der Ort liegt im Hochland von Sumatra und ist von vielen Obst- und Gemüsefeldern umgeben. Bekannt ist die Gegend auch für die vielen Erdbeerfelder. So ist es auch nicht verwunderlich, dass es dort einen sehr großen Markt gibt. Allerdings haben wir auf der Fahrt kaum ein Feld gesehen, auf dem nicht gerade jemand mit einer Giftspritze unterwegs war. Dies hat unseren Appetit dann doch gezügelt. Eine Besonderheit wollten wir uns in Berastagi unbedingt ansehen, es gibt eine kleine Kopie der Schwedagon-Pagode in Yangon.
In den Bergen fuhr dieser Schulbus eine Weile vor uns her bevor wir ihn überholen konnten. Kein weiterer Kommentar.
Kurz vor Berastagi kamen wir am Vulkan Sinabung vorbei. Nach 400 Jahren Ruhe ist er seit 2010 wieder aktiv und mehrmals ohne große Vorwarnung sehr explosiv ausgebrochen. Mit dem Merapi gehört er zurzeit zu den gefährlichsten Vulkanen in Indonesien.
Nicht alle Busse sind hier so runtergerockt wie der Schulbus. Ganz wichtig sind die großen Kompressorhörner auf dem Dach, je mehr Lärm man macht umso größer ist die Chance auf Vorfahrt. Wohl auch deshalb gibt es unter jungen Männern eine Aversion gegen Schalldämpfer an den Mopeds. Es scheint sogar ein Statussymbol zu sein mit besonders lauten Auspuffanlagen unterwegs zu sein, für die sie offensichtlich, wie auch einige Zeitgenossen bei uns, richtig viel Geld investieren. Die Auspuffanlagen der Firma Akrapovič sind nunmal kein Schnäppchen. Akrapovič bringt den Klang der Abgasanlage auf eine neue Stufe. (Zitat der Firmenwebseite)
Die „kleine Schwedagon“ in Berastagi. Im Inneren extrem schlicht und dabei eher kitschig. Bilder des Originals in Myanmar sind im Beitrag vom 3. Dezember 2014.
Zwei Übernachtungen in Berastagi haben gereicht um die zweite Etappe zum Lake Toba anzugehen. Mit kurzem Stopp am Sipisopiso Wasserfall, der mit 120m Fallhöhe in einer Schlucht zum Toba See schon ganz nett anzusehen ist, ging es zum Hafen von Parapat. Mit der Fähre haben wir nach Tuktuk auf der Insel Samosir übergesetzt und wollen dort unsere „Ruhetage“ nachholen.
Der Sipisopiso Wasserfall.
Von dort gibt es auch einen ersten Blick auf den Toba See.
Unsere Unterkunft für die nächsten Tage auf der Insel Samosir in Tuktuk.
Der Blick von unserem Balkon auf den See gen Osten.
Mit nur zweistündiger Verspätung trafen wir in Medan ein. Hier versuchte ein Beamter der Imigrasi uns mit Nachdruck daran zu hindern die vollautomatische Passkontrolle für Menschen mit elektronischer Voranmeldung des Visums on Arrival zu benutzen. Wir sollten unbedingt mit ihm ins Büro für die Visa on Arrival gehen. Zum Glück kannten wir das Verfahren bereits aus Jakarta und ließen uns nicht verunsichern. Mit aggressiver Vehemenz bahnten wir uns unseren Weg und verschwanden durch die automatischen Einreisesperren. Es kommen wohl nicht alle Grenzbeamten mit dem Machtverlust und den reduzierten Möglichkeiten mit erfundenen zusätzlichen Gebühren das Gehalt aufzubessern klar. Volkmar fühlte sich sehr an eine Begebenheit von vor über 30 Jahren erinnert. Er hatte in Indonesien im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur unterrichtet als er eines Tages zu einem „Sicherheitsoffizier“ zitiert wurde. Dieser verlangte ganz unverhohlen Geld dafür damit der Unterricht fortgesetzt werden konnte. Volkmar ist damals noch am gleichen Abend im Zorn zurück nach Hause geflogen. In den Tagen davor hatten er den Studenten vermittelt wie einfach die Überwachung von (illegaler) Waldrodung mit den Bildern des damals neuen europäischen Radarsatelliten ERS-1 ist. Dies hatte wohl nicht allen gepasst.
Nach einer Übernachtung in Medan sind wir gleich weiter nach Bukit Lawang gefahren, dem Tor zum Gunung Leuser Nationalpark. Hier haben wir für eine Woche ein Zimmer reserviert um ein wenig auszuspannen.
Der Blick von unserem Balkon über den Fluss Bohorok auf den Nationalpark.
Obwohl der Ort recht schön liegt haben wir uns vom ersten Moment an unwohl gefühlt. Es liegt nicht an den Menschen, die aller sehr freundlich sind, es ist eine merkwürdige Atmosphäre, die uns sehr an Vang Vieng in Laos erinnert. Es gibt viel zu viele Bars und Restaurants für die wenigen Touristen hier. Das Touristoffice ist eher ein Lost Place und ebenso gibt es nur ein Schild, das darauf hinweist, das hier mal ein Büro für den Nationalpark existierte. Es gibt nur einen schmalen Fußweg parallel zum Fluß auf dem man ständig den Motorrollern ausweichen muss. Am Wochenende sollen immer viele Menschen aus Medan kommen, wir werden wohl vorher abreisen.
Hier noch ein paar Bilder von unserer Wanderung entlang des Flusses Bohorok. Wir haben Warane, Eidechsen, eine Schlange und viele Schmetterlinge gesehen. Vögel hingegen sind absolute Mangelware während die Makaken auch durch den Ort ziehen.
Bis jetzt ist unser Plan B aufgegangen. Der digitale Kampf mit der Plattform für elektronische Visa on Arrival für Indonesien ist gewonnen und der Flug nach Medan für morgen gebucht. So bleibt noch etwas Zeit für die Stadt.
Die Petronas Türme sind immer einen Besuch wert. Heute am Sonntag waren die Plätze am Selfie-Spot allerdings hart umkämpft.
Schilder sprechen uns immer an, geben sie doch auch einen Einblick in die Kultur eines Landes. Allerdings finden wir Regel 13 in diesem Park unter dem Kulturaspekt eher irritierend.
Völlig überraschend für uns tauchte plötzlich dieser über 2m lange Waran im Fluss vor der Masjid Jamek auf.
Weitere Fotos aus Kuala Lumpur, auch von der Masjid Jamek, sind in unserem Beitrag vom 26. Januar 2025.
ist etwas, was man gerne hört. So wurden wir nicht nur im Guesthouse in Kuala Lumpur begrüßt sondern am Abend auch in dem kleinen Restaurant gegenüber.
Die Immigration hatte es nicht geschafft sich mit unserem Verlängerungsantrag für unsere Visa zu beschäftigen. Vier freundliche und hilfsbereite Beamte auf dem Flughafen von Yogyakarta haben sich den Vorgang in ihrem „System“ angesehen, konnten aber auch nicht helfend eingreifen. Unser Antrag war seit Montagmorgen nicht angefasst worden, wir hatten nur eine automatische Danksagung für die Entrichtung der Gebühren per Kreditkarte erhalten.
Wie zum Hohn strahlte der Himmel an diesem Morgen zum erstenmal seit unserer Einreise fast wolkenlos in einem kräftigen Blau und sogar der Merapi war aus dem Zug zum Flughafen zu sehen. Aber wir konnten nicht bleiben. Von Kuala Lumpur aus werden wir neue Visa beantragen um dann in den Norden von Sumatra zu reisen. Wir müssen ja auf jeden Fall wieder zurück nach Indonesien. Unser Rückflug ist ab Jakarta gebucht und ein Transit geht nicht weil wir unser Gepäck nicht auf den Interconti-Flug werden durchchecken können.
Der Merapi ist einer der gefährlichsten Vulkane der Welt, der immer wieder explosionsartig ausbricht und dabei pyroklastische Ströme die Hänge hinunter stürzen. Zum Abschied winkte er uns mit einer Rauch-/Dampffahne nach.
Von diesen Wesen wurden wir auf dem Flughafen von Yogyakarta verabschiedet.
ist die größte buddhistische Tempelanlage der Welt und natürlich auch UNESCO Weltkulturerbe. Wie alle diese Stätten leidet auch Borobudur unter dem Besucheransturm. Der Zugang ist limitiert und man muss frühzeitig ein Zeitfenster für einen Besuch buchen. Im Stundentakt werden maximal 150 Personen gleichzeitg, aufgeteilt in 8 Gruppen mit jeweils einem Führer, in, bzw. auf, die Anlage gelassen. Der Weg über den Tempel ist festgelegt und eine Einbahnstraße. So gerne hätten wir mehr Zeit gehabt und uns die vielen Reliefs auf den unteren Plattformen angesehen. Viele Motive kamen uns sehr bekannt vor und wir werden unsere sehr bescheidene Fotoausbeute zu Hause mit Aufnahmen von Angkor Wat vergleichen. Die Gruppe kann man sich nicht aussuchen und die Interessen der Besucher sind verschiedener als wir uns bislang haben vorstellen können. Eine Frau machte pausenlos Verrenkungen, die man vielleicht als neue bizarre Yogaform hätte verstehen können, wäre da nicht ihr Partner gewesen, der diese ständig aus allen möglichen Perspektiven mit dem Smartphone dokumentieren musste. Auch unklar bleibt warum bei Gruppenfotos alle wie Hampelmänner in die Luft hüpfen müssen. Ganz anders und für uns verständlicher war eine andere Gruppe, die rezitierend den Stupa umkreiste.
Trotzdem hier ein paar Bilder:
Hier beginnt der Aufstieg, zum Schutz des Bauwerks bekommen alle Besucher Badelatschen, die leider wenig Halt bieten.
Auf den unteren Ebenen sind die Wände voller Reliefs, die wir uns gerne in Ruhe angesehen hätten.
Der Blick zurück, am Horizont könnte man bei besserer Sicht den Vulkan Merapi sehen.
Inzwischen sind wir in Yogyakarta auf Java angekommen. Diesmal meinte es Lion Air gut mit uns und wollte die sechsstündige Verspätung vom letzten Flug wieder gut machen und verlegte unseren Flug kurzerhand fünfeinhalb Stunden vor. Hier in Yogyakarta angekommen wollten wir unsere Visa um weitere 30 Tage verlängern, was ganz einfach online möglich sein sollte. Leider wurden die Regelungen ganz kurzfristig am Wochenende mit sofortiger Wirkung geändert. Seit Montag muss man die Verlängerung zwar online beantragen, bekommt dann aber einen Foto- und Interviewtermin von dem zuständigen Immigrationoffice zugewiesen. So haben wir den Montagvormittag hier in Yogyakarta auf der Immigration zugebracht, wo man leider auch von der neuen Regelung völlig überrascht war und uns nicht wirklich weiterhelfen konnte denn die Bearbeitung des Antrages dauert mindestens 2 Tage und beginnt erst mit dem Eingang des Geldes vom Kreditkartenunternehmen für die Bearbeitungsgebühr. Das Blöde ist, dass wir als ersten Ort in Indonesien Pangkalan Bun in Kalimantan in unserem Antrag haben stehen lassen. Das wird bedeuten, dass wir dorthin zurück müssen nur damit wir dort fotographiert werden können. Genaueres erfahren wir hoffentlich am Mittwoch, unsere Visa laufen ja erst am Freitag ab. Wir können es aber sowieso nicht rechtzeitig zurück nach Borneo schaffen weil wir erst für Donnerstag Eintrittskarten für den größten buddhistischen Tempel der Welt Borobudur bekommen haben und diesen natürlich unbedingt besuchen wollen. Am Freitag ist Feiertag und die Behörden haben geschlossen. Unser Plan B sieht nun vor am Freitag auszureisen und von hier nach Kuala Lumpur in Malaysia zu fliegen, von dort aus neue Visa zu beantragen um dann nach Medan auf Sumatra weiterzureisen. Von dort möchten wir noch gerne zum Gunung Leuser Nationalpark im Norden von Sumatra.
In der Zwischenzeit sehen wir uns ein wenig in Yogyakarta um. Der Sultanspalast war heute eher unspektakulär, vielleicht sind wir aber auch viel zu verwöhnt.
Fotomotive haben wir im Palast kaum gefunden.
Dafür gibt es hier in den Straßen wieder Graffiti, in Kalimantan und auf Sulawesi hatten wir keine entdeckt.
Künstler bei der Arbeit
Und dann war da noch diese Skulptur auf dem Weg zum Palast, die uns irgendwie bekannt vorkam
Im November 2014 auf der Fahrt durch’s Goldene Dreieck haben wir im Norden von Thailand diese Aufnahme gemacht
Es gibt noch keine Therapie, aber viele Versuche das Leiden zu lindern. Im letzten Sommer hat mir Kortison eine längere Pause von den ärgsten Symptomen verschafft. Leider war das nicht nachhaltig. Jetzt habe ich Nikotinpflaster, die man eigentlich zur Unterstützung bei Rauchentwöhnung benutzt, quasi „off-label“ verwandt. Am 28. April trug ich das letzte Pflaster und seitdem hatte ich keinen „Crash“ mehr. Es geht mir zurzeit überdurchschnittlich gut und nun bin ich gespannt wie lange diese Phase anhalten wird. Gestern habe ich sogar eine 20 km Wanderung gut weggesteckt, was vor 2 Monaten undenkbar gewesen wäre.
Diese „Therapie“ mag absurd klingen, hier aber ein Auszug aus einem Artikel im Tagesspiegel vom 26. Mai 2025:
Marco Leitzke ist Oberarzt für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Schmerztherapie und Palliativmedizin an der Helios Klinik Leisnig.
Bereits zu Beginn der Pandemie war Forschenden um Jean-Pierre Changeux vom Institut Pasteur in Paris ein verblüffendes Detail ins Auge gefallen: Das Spike-Protein von Sars-CoV-2 – jenes stachelige Oberflächenprotein, das dem Virus als Eintrittspforte in die menschlichen Zellen dient – weist strukturelle Ähnlichkeiten mit dem Nervengift der Kobra auf. Wie das Toxin der Schlange könnte das Spike-Protein in der Lage sein, so ihre Vermutung, die zellulären Andockstellen (Rezeptoren) des Nervenstoffs Acetylcholin zu besetzen.Blockiert das Virus einen Botenstoff? Hat Acetylcholin keinen Zugang mehr zu seinen Rezeptoren, kann er sich in den Zellen kein Gehör mehr verschaffen. In der Folge geraten etliche Signalwege aus dem Ruder. Denn Acetylcholin steuert in unserem Organismus unzählige Funktionen, darunter das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit, Lernprozesse, den Schlaf-Wach-Rhythmus, die Stimmung und Motivation, darüber hinaus aber auch die Muskelkontraktion, die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Verdauung, die Blasenentleerung und etliches mehr.Acetylcholin ist ein Botenstoff, ohne den die Kommunikation zwischen Nervenzellen ausbleibt und viele verschiedene wesentliche Körperfunktionen gestört werden. Die enorme Bedeutung des Neurotransmitters zeigt sich auch daran, dass er im gesamten Organismus über eigene Bindungsstellen verfügt. Eine virale Blockade dieser Rezeptoren könnte entsprechend gravierende Konsequenzen haben, mutmaßten Changeux und sein Team. Sie hielten es für denkbar, dass Corona-Infektionen immer dann einen schweren Verlauf nehmen, wenn das Immunsystem nicht in der Lage ist, den Erreger von den Andockstellen des vielseitigen Botenstoffs fernzuhalten.Nikotin: Befreier der Acetylcholin-Rezeptoren? Als potenzielle Gegenmaßnahme brachten sie Nikotin ins Spiel – ein Molekül mit extrem hoher Bindungsaffinität zu Acetylcholin-Rezeptoren. Richtig eingesetzt, etwa über transdermale Pflaster oder Kaugummis, könnte Nikotin demzufolge das Virus vom Rezeptor verdrängen. Da es schnell wieder abgebaut wird, würde der Rezeptor bald wieder frei – und damit erneut zugänglich für Acetylcholin. Sei der Erreger zudem nicht mehr gebunden, würde ihn das Immunsystem rasch erkennen und vernichten, so ihre Hypothese.
Derzeit ziemlich fit in Indonesien unterwegs, mal sehen ob es diesmal nachhaltiger ist.
Eine Beerdigungszeremonie dauert 3 Tage. Am ersten Tag wird der Leichnam in einem Sarg aus dem Haus gebracht und unter einem Vordach hin zum Zeremonienplatz aufgestellt. Der zweite Tag ist dem Empfang der Gäste und den rituellen Opfern gewidmet und am dritten Tag findet die „eigentliche“ Beerdigung statt. Dafür gibt es Familiengrüfte, die in Felsen gehauen wurden. Um Platz zu sparen bleibt der Sarg, bzw. das Transportbehältnis, das oft einem Torajahaus nachempfunden ist, draussen. So haben mehr Familienmitglieder in der Gruft Platz.
Hier sind viele Gräber in einer Felswand. Reiche Menschen, die mindestens 24 Büffel bei der Zeremonie geopfert haben, dürfen lebensgroße Figuren der Verstorbenen oberhalb der Grüfte aufstellen. Die Transportsärge werden nur einmal benutzt und bleiben vor der Felswand stehen.
Hier die Felswand für weniger Begüterte
Alternativ wurden die Särge in einer natürlichen Höhle gestapelt, bzw. die der reicheren Menschen auf Balken höher gelagert. Särge und Inhalt haben sich im Laufe der Jahre zersetzt und nur die Knochen blieben übrig. So stapeln sich auf dem Höhlenboden die menschlichen Gebeine. Davon gibt es keine Fotos.
Kleine Kinder, die noch keine Zähne hatten, wurden in speziellen Bäumen beigesetzt. Diese Bäume sondern ein weißes Harz ab wenn die Grabkammer hineingeschlagen wird. Dieses wird mit der Muttermilch assoziert und so sollen die Kinder mit dem Baum weiterwachsen.
Für die Toraja ist das Leben im Diesseits nur ein Übergang und allein das Sein danach von Bedeutung. Deshalb ist dieser Übergang im „Leben“ eines Menschen so besonders und wird entsprechend aufwendig gefeiert. Nach dem Tod werden die Verstorbenen einbalsamiert und oft monatelang im Haus aufbewahrt bis die Angehörigen die notwendigen Mittel für eine Beisetzung aufgebracht haben. Allein der Aufbau der temporären Pavillons aus Bambus mit soliden Dächern und Holzfußböden um den Zeremonienplatz herum zum Empfang der vielen Gäste dauert schon mal 2 Monate. Als Opfertiere dienen bei der Beerdigungszeremonie Wasserbüffel und Schweine, wobei die Anzahl der nacheinander auf dem Platz geschächteten Büffel ein Symbol für die Bedeutung des verstorbenen Menschens und seiner Familie ist. Wir hatten die Gelegenheit an einer überdurchschnittlich großen Zeremonie als Gäste teilnehmen zu können. Dies war ein sehr nachhaltiges und eindrückliches Erlebnis, von der Opferzeremonie werden wir hier keine Fotos zeigen.
Es wurden 7 Büffel geopfert und anschließend fachmännisch zerlegt, hier sieht es deshalb schon fast wie an einer Fleischtheke aus. Das Fleisch wird anschließend an die Gäste verteilt. Zusätzlich wurden geschätzt 30+ Schweine geschlachtet, die von Gästen mitgebracht wurden. Dies geschah aber nicht auf dem zentralen Platz. Bis auf das traditionelle Toraja Haus in der Mitte sind alle Gebäude nur temporär für diese Zeremonie errichtet worden.
Ein Zeremonienmeister war für den gesamten Ablauf der Veranstaltung verantwortlich, hier führt er Familienmitglieder in einen Pavillon in dem die besonders bedeutenden Gäste begrüßt werden. Diese haben in der Regel ein Schwein als Geschenk mitgebracht. Ein solches liegt im Vordergrund, verpackt für den Lebendtransport und mit dem Namen des Spenders versehen. Im Hintergrund weitere temporäre Pavillons für Gäste
Einzug der VIP-Gäste in den aufwändigsten Pavillon.
So werden die Geschenke angeliefert.
Uns hat der Umgang mit den Tieren sehr aufgewühlt und wir haben lange darüber diskutiert, auch ob und wenn ja wie wir über diese Zeremonie berichten. Es ist ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Kultur und wir sind unterwegs um andere Kulturen kennenzulernen. Manche Bräuche erleben wir als sehr schön andere vielleicht als denkwürdig oder gar als herausfordernd. Aber es gibt sie nunmal. Das tradionelle Neujahrsessen bei den Toraja ist übrigens Hund. Wie uns unser Wirt begeistert erzählt hat kommt ein Kilo Chili pro Hund zum Einsatz – „a real hot dog“ wie er meinte. Wir werden mit Sicherheit an Neujahr nicht hier sein.
Nachtrag
Auf dem Büffelmarkt von Rantepao kostet ein Büffel ein durchschnittliches Jahresgehalt
In diesem Sommer werden über 1000 Büffel auf diesem Markt, ausschließlich für Beerdigungszeremonien, verkauft werden. Um diese große Nachfrage bedienen zu können werden alle diese Büffel von den Inseln Flores, Java und Sumatra geholt.
320 km nördlich von Makassar oder 10 Stunden Busfahrt entfernt liegt Rantepao im gebirgigen Hochland von Sulawesi. Diesmal begleiteten uns keine Palmölplantagen sondern wunderschöne lindgrüne Reisfelder bevor es auf sehr engen und kurvigen Strassen die dicht bewaldeten Berge hinaufging. Obwohl verwöhnt von den Strassen im Schwarzwald und den Alpen, hier wäre es der absolute Traum mit dem Motorrad unterwegs zu sein. Rantepao liegt umgeben von grünen Bergen in einem sehr fruchtbaren Tal mit vielen kleinen Dörfern der Toraja, deren Häuser sich nicht nur durch eine außergewöhnliche Dachform sondern auch durch sehr umfangreiche Verzierungen auszeichnen. Desweiteren wird hier eine extrem aufwendige Bestattungskultur gepflegt, dazu später mehr.
Wir haben uns nach Lempo auf 1300 Meter Höhe hochfahren lassen und sind dann 20 km hauptsächlich talwärts auf 700 Meter Höhe zurückgewandert. Was trotz Post-Covid gutgegangen ist, auch dazu später mehr.
Jetzt erst einmal ein paar Eindrücke von dieser Wanderung.
Hier oben scheint schon die Sonne während Rantepao im Tal noch etwas nebelverhangen ist.
Blick über die Reisterassen.
Ein typisches Toraja Haus.
Hier als kleines Dorf.
Büffel sind ein Zeichen für Wohlstand, dazu später mehr.
Die Häuser sind immer sehr aufwändig verziert.
Ursprünglich wurde nur Bambus für das Dach verwandt, was aber sehr aufwändig und viel teurer als Blech ist. Allerdings hält ein Bambusdach mehr als doppelt so lange.
ein Spielfeld darf im Dorf auch nicht fehlen.
Wir haben so viele sehr schöne Häuser fotografiert, die Bilder müssen wir ganz in Ruhe zu Hause sichten.
Spektakulär sind auch die Bambuswälder, Beate musste zweimal als Größenvergleich dienen.
Auf unserem Weg hätten wir im Wald Kaffeebohnen pflücken können, wir haben Vanille an den Büschen ranken gesehen und sehr farbenfroh diese gerade geernteten Kakaofrüchte. Es erscheint ein bisschen wie im Paradies.
Auch im Wald, ein großer Felsen mit einer Grabkammer. Zur Beerdigungskultur gibt es noch einen gesonderten Beitrag.
so könnte man unsere Weiterreise nach Makassar auf Sulawesi auch beschreiben. Ein kurzer Flug von einer Stunde – da Beate sehr schnell seekrank wird war die Fähre keine Option – kann schon mal fast einen halben Tag in Anspruch nehmen. Statt wie geplant gegen 18 Uhr waren wir erst weit nach Mitternacht im Hotel. Nervig war, dass es keine Information zur Verspätung gab. Irgendwann wurden auf dem Flughafen von Banjarmasin alle Läden geschlossen und alle Anzeigetafeln ausgeschaltet, denn der letzte planmäßige Flug war ja schon lange weg, aber es gab Hoffnung: „There will be a flight tonight“. Endlich begann das Boarding, was aber zusätzlich ewig dauerte, denn jeder Fluggast bekam eine Compensation bar auf die Hand ausgezahlt – für uns etwas mehr als 50% des gezahlten Flugpreises. Dieses musste natürlich ordnungsgemäß dokumentiert werden. Zwischendurch ging dann auch noch das Geld aus und jemand musste erst Nachschub holen. So freundlich wie wir die Menschen bislang erlebt haben so freundlich und entspannt lief auch diese Prozedur ab.
Eine Erklärung für die Freundlichkeit? Sollte es vielleicht auch bei uns geben! Gefunden in Makassar.
Die Moschee Kubah 99 mit ihren 99 Kuppeln hat das Zeug zum Wahrzeichen.
Makassar ist Boomtown, neu und hoch wird gebaut und leider bleibt die alte Bausubstanz auf der Strecke.
Auch die Tempel bleiben von der modernen Bauweise nicht verschont. Hier die Version von 1898.