Auf den Tian’anmen Platz

kommt man nur wenn man sich mindestens einen Tag vorher von einem in China registrierten Telefon aus online registriert und vor Betreten eine der vielen Sicherheitskontrollen passiert. Ein Hinweis für alle Raucher – Feuerzeuge sind auf dem Platz nicht erlaubt. Ansonsten ist der Platz vor Allem eins – riesig:

Für den Besuch im Mao-Mausoleum auf der Südseite des Platzes wäre eine weitere vorherige Genehmigung notwendig gewesen, so haben wir darauf verzichtet uns in die lange Warteschlange in der prallen Sonne anzustellen.

Überwachungskameras ohne Ende

irgendwo hier beginnt die Schlange vor dem Mao-Mausoleum

In der Purpurnen Verbotenen Stadt – dem Kaiserpalast

Dieser Besuch war ja der eigentliche Grund für unsere Reise nach China. Bei unserem Besuch des Kaiserpalastes in Hue im Februar kam die Idee auf, dass wir uns auch das Original zu Beates Geburtstag ansehen sollten. Volkmar war schon vor ein paar Jahren beruflich in diesem Museum und hatte deshalb auch die Möglichkeit gehabt Blicke hinter die Kulissen zu werfen und war am nächsten Tag noch einmal als „ganz normaler Tourist“ dort. Jetzt war alles etwas anders, der Zugang war limitiert, es bedurfte einer vorherigen Online-Registrierung mit der Buchung einer bestimmten Eintrittszeit. Wir hatten sehr großes Glück, dass wir noch so kurzfristig – innerhalb einer Woche – Zutritt bekommen konnten. So machte es dann auch nichts, dass wir erst 2 Tage nach Beates Geburtstag in den Palast konnten.

Blick auf die verbotene Stadt vom nördlich gelegenen Kohlehügel:

Ein paar Eindrücke aus dieser wirklich riesigen und phantastischen Anlage:

Sehr beliebt ist es diesen Ort in alter traditioneller Tracht zu besuchen, die man sich an verschiedenen Ständen ausleihen kann:

Wenn auch die Farbe dominiert, das Zimmermannshandwerk hinter den aufwändigen Dachkonstruktionen ist nicht nur einmalig sondern die nur zusammengesteckten Konstruktionen sind auch noch erdbebensicher.

Peking oder Big Brother is watching you

Ob es die allgemeine Entwicklung ist, vielleicht durch die Covid-Pandemie befeuert, oder vielleicht auch dem 25sten Jahrestag des Tian’anmen-Massakers am 4. Juni 1989 geschuldet ist, wissen wir nicht. Die Sicherheitskontrollen und Präsenz von Überwachungskameras haben sich seit Volkmars letztem Besuch 2019 erheblich ausgeweitet. Wir mussten häufiger Straßensperren passieren an denen unsere Pässe kontrolliert und unsere Rucksäcke durchleuchtet wurden. Letzteres ist auch an allen U-Bahnstationen völlig normal. Manche Bereiche im Regierungsviertel durften wir gar nicht besuchen für andere benötigten wir eine Genehmigung, die wir mindestens einen Tag vorher online beantragen mussten. Dazu brauchten wir ein in China registriertes Telefon – ohne die Hilfe an unserer Hotelrezeption wäre so Einiges nicht möglich gewesen.

Beate vor dem wohl bekanntesten Gebäude von Peking, dem Himmelsfriedenstor am nördlichen Rand des Tia’anmen Platzes.

auf der zentralen Achse von Peking gibt es noch weitere Tore:

das Vordere Tor,

Blick gen Süden vom Glocken- auf den Trommelturm

der Trommelturm

der Glockenturm

gleich nebenan sind die Drei Hinteren Seen:

in großem architektonischen Kontrast wurde das Nationaltheater gebaut:

Zugfahren wie Fliegen

Die Shanghai Hongqiao Station ist bei der Eröffnung 2011 der flächengrößte Bahnhof in Asien. Ja, er ist wirklich riesig und hat auch gleich noch einen internationalen Flughafen als Zubringer angeschlossen. Wir sind aber mit der Metro gekommen, die ja fast direkt vor unserem Hotel vorbeiführt. Die Verkehrsverbindungen in Shanghai sind wirklich ausgezeichnet.

Boarding auf dem Bahnhof funktioniert genauso wie auf einem Flughafen. Die gleichen strengen Sicherheitskontrollen am Eingang, Warteräume an jedem „Gate“ mit Kontrolle der Bordkarten und Pässe kurz vor der Abfahrt. Zugang zum Bahnsteig hat man erst kurz vor der Abfahrt.

Hier steht er nun, unser „Bullet-Train“ nach Peking, dessen Fahrplan jeden Bundesbahner vor Neid erblassen lassen dürfte.

Nach 1318 Kilometern und nur 4:26 Stunden Fahrzeit kam unser Zug auf die Minute pünktlich in Peking an.

French Concession

Wie ganz anders sieht es dagegen in der ehemaligen französischen Konzession aus. Es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre, einzig die Straßencafés fehlen.

Ein ganz besonderer Treffpunkt ist der Fuxing Park, hier treffen sich überall Menschen zum Musizieren, Tanzen, Meditieren und zu diversen sportlichen Aktivitäten.

Ein leerer Stadtteil

liegt gegenüber dem modernen und gigantischen Finanzdistrikt. Im ehemals alten Zentrum von Shanghai sieht es dagegen gespenstisch aus. Ganze Strassenzüge waren entvölkert, die Häuser zugemauert und die Wände der Erdgeschosse einheitlich grau gestrichen. Es scheint, dass dieser ganze Stadtteil demnächst komplett abgerissen werden soll und alle Bewohner bereits „umgesiedelt“ wurden.

Kleinere Straßen waren gleich ganz verschlossen

Und hier fehlt noch die graue Farbe

Bund am Abend

Abends pilgern die Massen durch die Nanjing Road zum Bund, der berühmten Uferpromenade am Huangpu River gegenüber des Finanzdistriktes. Also pilgern wir mit. Etwas bizarr ist für uns die Verkehrsregelung an der Kreuzung mit der He’nan Road. Menschliche Schranken aus Polizisten schwenkten in einer top-synchronisierten Choreographie hin und her um abwechselnd Fußgänger und Autos passieren zu lassen. Die durchgehend ernsten Mienen der Polizisten, denen absolut kein Lächeln zu entlocken war, und die maschinengleiche Perfektion der Bewegungsabläufe machte uns dann doch mehr erschrocken als erstaunt.

Auf dem Bund ist abends richtig viel los, die Atmosphäre mit den in Szene gesetzten Fassaden ist ja auch wirklich sehr schön.

Natürlich darf auch der Blick auf die andere Flußseite über den Huangpu River nicht fehlen

Shanghai

Anfang März hatten wir die alte Kaiserstadt Hue in Vietnam besucht. Beate war ganz begeistert von den wenigen Resten des alten Palastes dort gewesen, der der verbotenen Stadt in Peking nachempfunden wurde. Mein Vorschlag, dass wir uns ja zu ihrem nächsten Geburtstag das Original ansehen könnten brachten Ihre Augen zum Leuchten. Nun sind wir auf dem Weg und haben noch etwas Zeit für einen Zwischenstop in Shanghai.

Mit der Magnetschwebebahn ist man ruckzuck vom Flughafen Pudong in der Innenstadt.

Mit unserem Hotel an der Nanjing Road, der zentralen Shopping-Meile und Fußgängerzone, hatten wir nicht nur einen sehr guten Ausgangspunkt für unsere Exkursionen gefunden. „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“ Johann Wolfgang von Goethe

Zudem hatten wir auch noch einen spektakulären Ausblick von unserem Zimmer auf die berühmte Skyline vom Finanzdistrikt, hier noch im Morgendunst kurz nach Sonnenaufgang.

Noch einmal die Skyline mit dem Bund im Vordergrund

Shanghai World Financial Center, Shanghai Tower und Jin Mao Tower (v.l.n.r), ein Gebäude höher als das andere.

und der unverkennbare Oriental Pearl Tower