Auf Sumatra

Mit nur zweistündiger Verspätung trafen wir in Medan ein. Hier versuchte ein Beamter der Imigrasi uns mit Nachdruck daran zu hindern die vollautomatische Passkontrolle für Menschen mit elektronischer Voranmeldung des Visums on Arrival zu benutzen. Wir sollten unbedingt mit ihm ins Büro für die Visa on Arrival gehen. Zum Glück kannten wir das Verfahren bereits aus Jakarta und ließen uns nicht verunsichern. Mit aggressiver Vehemenz bahnten wir uns unseren Weg und verschwanden durch die automatischen Einreisesperren. Es kommen wohl nicht alle Grenzbeamten mit dem Machtverlust und den reduzierten Möglichkeiten mit erfundenen zusätzlichen Gebühren das Gehalt aufzubessern klar. Volkmar fühlte sich sehr an eine Begebenheit von vor über 30 Jahren erinnert. Er hatte in Indonesien im Auftrag der Europäischen Weltraumagentur unterrichtet als er eines Tages zu einem „Sicherheitsoffizier“ zitiert wurde. Dieser verlangte ganz unverhohlen Geld dafür damit der Unterricht fortgesetzt werden konnte. Volkmar ist damals noch am gleichen Abend im Zorn zurück nach Hause geflogen. In den Tagen davor hatten er den Studenten vermittelt wie einfach die Überwachung von (illegaler) Waldrodung mit den Bildern des damals neuen europäischen Radarsatelliten ERS-1 ist. Dies hatte wohl nicht allen gepasst.

Nach einer Übernachtung in Medan sind wir gleich weiter nach Bukit Lawang gefahren, dem Tor zum Gunung Leuser Nationalpark. Hier haben wir für eine Woche ein Zimmer reserviert um ein wenig auszuspannen.

Der Blick von unserem Balkon über den Fluss Bohorok auf den Nationalpark.

Obwohl der Ort recht schön liegt haben wir uns vom ersten Moment an unwohl gefühlt. Es liegt nicht an den Menschen, die aller sehr freundlich sind, es ist eine merkwürdige Atmosphäre, die uns sehr an Vang Vieng in Laos erinnert. Es gibt viel zu viele Bars und Restaurants für die wenigen Touristen hier. Das Touristoffice ist eher ein Lost Place und ebenso gibt es nur ein Schild, das darauf hinweist, das hier mal ein Büro für den Nationalpark existierte. Es gibt nur einen schmalen Fußweg parallel zum Fluß auf dem man ständig den Motorrollern ausweichen muss. Am Wochende sollen immer viele Menschen aus Medan kommen, wir werden wohl vorher abreisen.

Hier noch ein paar Bilder von unserer Wanderung entlang des Flusses Bohorok. Wir haben Warane, Eidechsen, eine Schlange und viele Schmetterlinge gesehen. Vögel hingegen sind absolute Mangelware während die Makaken auch durch den Ort ziehen.