Aktualisierungen

Die Ruhe der letzten Tage sowie ein stabiler Internetzugang haben es möglich gemacht auch ein paar Beiträge vom letzten Jahr zu aktualisieren sowie ein paar weitere Fotos auf den Server zu laden. Ab morgen früh werden wir wieder auf der Piste sein um in den nächsten 3 Tagen über Bangkok und Yangon bis Ngapali an der Westküste von Myanmar zu kommen.

Zurück dahin wo die Aufnahme für Räucherstäbchen integraler Bestandteil einer Nummernschildhalterung bei Bussen ist.

Inselleben

Die Insel Koh Chang ist eine Welt für sich. Zweimal am Tag kann man von Ranong aus mit einem Longtail-Boot in knapp 2 Stunden hinfahren. Das Boot klappert die Strände, bzw. die Bungalowsiedlungen von Nord nach Süd ab und die Fahrgäste werden am Strand abgesetzt bzw. für den Rückweg aufgenommen. Ebenso werden die Restaurants mit Waren versorgt. Je nach Wellenlage ist dies eine mehr oder weniger feuchte Angelegenheit. Die Bungalows stehen fast alle, von See aus kaum zu sehen, unter den Bäumen entlang des Ufers. Da Strom nur für wenige Stunden am Abend per Generator erzeugt wird gibt weder Ventilatoren noch Klimaanlagen in den Bungalows. Die braucht man auch nicht, denn es reicht völlig aus alle Fenster weit offen zu lassen. Irgendwelche Touristenbespaßung gibt es ebenfalls nicht, dafür aber sehr viel Ruhe und außer Zikadengezirpe, Vogelgezwitscher und Meeresrauschen keinerlei Lärmbelästigung.

Die touristischen Bewohner dieser Anlagen sind völlig anders als all die Reisenden, die wir in der letzten Zeit getroffen haben. Wenn man wochenlang an einem Ort bleibt und seine Ruhe sucht, dann interessieren andere „Urlauber“ nicht, vielleicht werden sie sogar als Störung wahrgenommen. In Myanmar hingegen kamen wir immer sofort ins Gespräch mit anderen Reisenden und Erfahrungen wurden ausgetauscht. Die Überwinterer hier interessiert die Welt da draußen scheinbar wenig. Wir interessieren uns dafür um mehr für die Insel, auf der man sehr schön wandern kann und sich fantastisch von fangfrischem und lecker zubereitetem Meeresgetier ernähren kann. Könnten die Burmesen doch bloß ein wenig von der Thaiküche übernehmen, die notwendigen Zutaten hätten sie ja, sie könnten richtige kleine Paradiese schaffen.

Diese Auszeit tut uns ausgesprochen gut, denn es wollen noch viele Eindrücke aus den letzten Wochen geordnet und verdaut werden. Nach ein paar Tagen der Ruhe gibt es auch wieder Raum um weitere Reisepläne zu schmieden, wobei die Halbwertszeit selbst guter Pläne bei dieser Art zu reisen äußerst kurz sein kann. So trafen wir Christiana aus Italien wenige Stunden bevor wir ein Flugticket für unsere Weiterreise buchen wollten (es gibt also auch hier noch mehr Reisende, die wie wir hier nur eine kleine Verschnaufpause einschieben). Christiana erzählt uns von einer ganz neuen Busverbindung im Nordwesten von Myanmar, die unsere Routenplanung völlig umstößt. Dieser Bus ist das uns bis dahin fehlende Bindeglied zwischen Mrauk U und dem zentralen Becken durch die Berge am Mt.Victoria vorbei. Auch wenn es auf unseren Karten dort noch nicht einmal eine Straße gibt, Christiana ist mit diesem Bus gefahren – wir werden zu gegebener Zeit berichten. Gebucht haben wir somit erstmal nur die Schnäppchentickets für den 28. Januar von Bangkok nach Yangon. Nach Bangkok fahren wir am 27. Januar von Ranong mit dem Bus und von Yangon geht es noch am 28. Januar mit dem Bus weiter nach Ngapali. Dort wollen wir uns um die Schiffpassage nach Sittwe kümmern, das unser nächstes Reiseziel ist.

Der ÖPNV zur Insel ist nicht ganz barrierefrei,

dafür gestaltet sich das “Strandleben” sehr übersichtlich

vor unserer kleinen Luxusstrandhütte,

von der aus auch schöne Wege ins Innere der Insel führen.

Auf dem Weg zur Südspitze.

Unterwegs zum

Nordkap.

Auf dem Weg zum Sundowner

bevor die Sonne so oder so ähnlich jeden Abend vor unserer Hütte untergeht.

Noch fremdeln wir

Thailand war nach 4 Wochen in Südmyanmar ersteinmal ein richtiger Kulturschock für uns. Als erstes fielen uns die „vielen“ dicken Menschen auf, die es in Myanmar so gut wie nicht gibt. Ob daran die schöne neue westliche Lebensart mit Chips und Softdrinks nicht einen erheblichen Anteil hat? Wundern würde es uns nicht. Auch sonst wirken die Menschen auf uns gerade genauso geschäftig und grau wie in Europa. Vielleicht liegt dies aber auch an der chinesischen Geschichte von Ranong. Hunde werden an der Leine ausgeführt oder total aufgepimt auf dem Arm herumgetragen – Hunde gibt es in Myanmar viele, die ziehen aber eher als wildes Rudel durch die Strassen oder liegen irgendwo dösend im Schatten. Die Marktstände in Ranong scheinen mit einem CAD-System entworfen worden zu sein und wirken furchtbar steril. Wie bunt und nett chaotisch wirkte dagegen all dies in Myanmar. Einerseits ist und wirkt hier alles viel reglementierter, andererseits scheinen die Autofahrer hier wesentlich rücksichtsloser gegenüber Fußgängern unterwegs zu sein als wir es in Myanmar erlebt haben. Wir werden gerade noch nicht so richtig warm mit Thailand. Dennoch, die drei Tage in Ranong vergingen wie im Fluge, da wir ein paar „Kleinigkeiten“ zu organisieren hatten. Es hat allein einen ganzen Tag benötigt einen Ersatz für den Kartenleser zu finden damit ich meine Fotos wieder aufs Tablet übertragen kann. Jetzt sind unsere Pässe auf dem Weg zur Botschaft von Myanmar in Bangkok und wir werden uns ab heute für mindestens eine Woche auf die Insel Ko Chang in der Andamanensee zurückziehen um ein wenig in der danach benannten Matte unter Palmen abzuhängen. Im Februar soll es noch einmal für 28 Tage nach Myanmar gehen. Dies mag verrückt klingen, aber dieses Land hat uns in seinen Bann gezogen.

Die Kontaktaufnahme mit Thailand begann mit einer Reglementierung, mitten auf dem Fluß mussten wir plötzlich Schwimmwesten anlegen.

Do not sit here

Bangkok stand nicht sehr weit oben auf unserer Wunschliste und wurde zum Notausgang als wir Myanmar verlassen mussten. So ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass wir uns bereits heute wieder aufmachen diese Stadt zu verlassen. Wir haben uns gefragt, wie viel Asien es hier wohl noch gibt, denn es kam uns sehr sehr westlich vor. Natürlich gibt es noch die „versteckten“ Ecken und wenn man durch die kleinen Gassen z.B. in Chinatown streift, dann findet man noch ein bißchen von dem alten Bangkok. Die Atmosphäre bei den klassischen Sehenswürdigkeiten ist jedenfalls völlig hinüber, oder aber wir hatten überall nur das Pech in lautstarke respektlose chinesische Reisegruppen geraten zu sein. Immerhin hatten wir Bangkok am ersten Tag – von Yangon kommend – als ruhige entspannte Stadt wahrgenommen obwohl wir fast 3 Stunden für die Strecke vom Fluhafen zum Gästehaus in der Innenstadt gebraucht haben.

Unser Hauptanliegen waren neue Visa für Myanmar gewesen, die wir innerhalb eines Tages bekommen haben. Dabei ist die Zeitangabe „ein Tag“ durchaus wörtlich zu verstehen, denn ab 8 Uhr morgens kann man sich in die lange Schlange der Antragsteller auf dem Bürgersteig vor der Botschaft einreihen und gelangt dann innerhalb der nächsten 3 Stunden an die jeweilgen Schalter zur Abgabe des Antrages. Am Nachmittag wiederholt sich ab halb 3 Uhr die gleiche Prozedur zur Abholung des Passes.

Die wenigen Tage hier waren prallvoll und somit gab es wieder keine Muße um diesen Blog auf Stand zu bringen. Jetzt suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen im Süden von Myanmar, das in den Reiseführern noch sehr lückenhaft abgehandelt wird, um dem Feiertagstrubel zu entgehen. Ausgangspunkt für diese Suche und unser nächstes Ziel ist die Stadt Mawlamyine, die wir morgen früh erreichen möchten.

Hinweis im Wat Pho – werden wir auch nicht, sondern heute verlassen wir Bangkok wieder in Richtung Myanmar.

Eine Stunde vor Öffnung der Visumausgabe vor der Botschaft von Myanmar.

Aus meiner Skulpturensammlung:

Vielerorts unterscheidet sich Bangkok nicht mehr von anderen großen Städten dieser Welt, Dank der „Globalisierung“ braucht man bald nicht mehr zu reisen.

Durch’s Dreieck

Zahlen können gemein sein. Diesmal war es die Zahl 35, um diesen Faktor unterschieden sich die Preise für ein Boot und ein Songthaew nach Chiang Saen. Da wir keine Mitreisenden finden konnten hätten wir das Boot alleine chartern müssen. Um unsere Reisekasse zu schonen entschieden wir uns also für den Landweg, zumal die Straße ja am Mekong entlang führt … auf unserer Landkarte im Maßstab 1:600.000 jedenfalls. Diese Entscheidung bereute ich auf der Fahrt durch die Berge, denn den Mekong sahen wir fast nie, klar war nur, dass er sich hier recht spektakulär durch den Bergriegel nördlich von Chiang Khong gegraben hat. Selbst wenn die Straße nah am Fluß verlief bildeten ein paar Meter Grünstreifen aus Bananen, Bambus und Zuckerrohr eine perfekte Sichtschutzwand. Weiter nördlich mäandrierte der Fluß dann schon beinahe träge durch ein weites Tal, das in meiner Phantasie voller blühender Mohnfelder war. In Wirklichkeit gibt es hier wohl genauso viele Maisfelder wie im Oberrheingraben. Kurz vor Chiang Saen wurde die Straße vierspurig, offensichtlich die Tourirennstrecke für die Tagestouren ins Goldene Dreieck wo es heute nicht mehr um Opium sondern um die Befriedigung der Spielsucht geht. Dieser “Highway” führt an Chiang Saen vorbei, das nur eine unnötige Verkehrsbehinderung wäre aber für uns das Tagesziel ist. Chiang Saen ist ein alter Ort aus dem 13. Jahrhundert mit fast vollständig erhaltener Stadtmauer sowie 139 archäologischen Stätten innerhalb derselben auf 3 qkm und trotzdem alles andere als touristisch. So gibt es kaum Gästehäuser und im Zentrum finden wir nur eines. ”In 5 spartanisch eingerichteten Zimmern werden 11 sehr harte Matrazen angeboten” diese Formulierung in unserem Loose Reiseführer finden wir nach 2 Nächten hier doch sehr euphemistisch, aber auch ein gutes Training für Myanmar. Erschwerend waren die Karaokebar, die bis 3 Uhr morgens die Umgebung und damit auch uns beschallte, sowie das morgendliche Chanting der Mönchen vom Vat auf der anderen Seite, das um 4 Uhr begann. Die Touristenströme werden offensichtlich vorbeigelenkt aber der Warenstrom aus China scheint hier von Schiffen auf LKW umgeladen zu werden, gut 30 große chinesische Frachtschiffe lagen am Mekongufer.

Ein Dreieck ist ja eigentlich eine Fläche, das Goldene Dreieck wird aber gerne auf einen Punkt, den Zusammenfluß von Mekong und Ruak River, reduziert. Hier treffen die drei Länder Laos, Thailand und Myanmar aufeinander, sonst gibt es hier für Nichtzocker nichts Spektakuläres zu sehen. Auf laotischer Seite haben die Chinesen eine Sonderwirtschaftszone eingerichtet, ein guter Artikel stand darüber in der Neuen Züricher Zeitung (http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/kasinokapitalismus-statt-hammer-und-sichel-1.4177027 ). Von thailändischer Seite hat man den schönsten Überblick und kann sich an kilometerlangen Souvenirständen versorgen. Wir haben uns dann doch lieber für die Uferpromenade in Chiang Saen entschieden die allabendlich zu einem großen Restaurant verwandelt wird.

Am Montagmorgen weckte uns ein Gewitter, nach 2 Stunden Regen war klar, dies ist keine einzelne Gewitterzelle sondern der Rand von etwas Größerem. Da haben wir mit unserem gestrigen Ausflug richtig Glück gehabt. Heute ging es mit einem Songthaew weiter nach Mae Sai wo wir am 4. November nach Myanmar einreisen wollen. Wie schon in all den letzen Tagen waren wir mal wieder die einzigen Touristen im Fahrzeug. Mae Sai ist in unserer Wahrnehmung eine riesige Stadt mit viel Verkehr und noch mehr Lärm – wie schnell man sich an ruhige kleine Orte gewöhnen kann. Ansonsten scheint Mae Sai nur aus Markt zu bestehen, jede noch so kleine Seitenstraße auf dem Weg zur Grenze ist vollgestopft mit Marktständen. Selbst der Platz um Tempel herum wird nicht davon verschont. Vom Vat Doi Wao hat man einen schönen Überblick über die beiden Grenzorte Mae Sai und Tachileik, was nicht zu erkennen ist ist der Grenzverlauf. Nur an wenigen Punkten ist das Grenzflüßchen auszumachen, und auf der Brücke wechseln die Nationalflaggen am Straßenrand, mehr Anhaltspunkte konnten wir nicht ausmachen.

Morgen geht es gleich nach der Einreise zum Flughafen um nach Heho am Inle-See zu fliegen. Air Bagan hat uns bereits mitgeteilt, dass ihr Flug nicht stattfindet und sie uns auf einen späteren Flug von Asian Wings umgebucht haben. Alles ist ganz buddhistisch einem ständigen Wandel unterlegen und so sehen wir der Weiterreise ganz gelassen entgegen. Derzeit ist der Landweg durch die Berge des östlichen Shanstaates für Ausländer gesperrt, wir haben also keine Alternative wenn wir bis zum Vollmond in Taunggyi sein wollen.

Auto statt Boot

Nur ganz selten konnten wir einen Blick auf den Mekong erhaschen.

Teile der alten Stadtmauer.

Überall in der Stadt gibt es archäologische Stätten wie dieser Stupa.

Chinesische Frachter am Mekongufer.

Morgenstimmung am Mekong.

Dieser schöne Buddha blickt auf den Punkt, auf den das Dreieck für gewöhnlich reduziert wird.

Vorne mündet der Ruak River, der die Grenze zwischen Thailand und Myanmar markiert, in den Mekong, welcher wiederum die Grenze zwischen Laos (rechts) und Myanmar (links) bildet.

Da wir fast allein hier oben waren konnten wir auch solche Touristenfotos machen

Klare Ansage an der Thai-Immigration, hier kann man sowohl nach Laos als auch nach Myanmar ins Spielkasino übersetzen.

Unten an der Strasse sitzt dieser Buddha in Mitten von “unendlich” vielen Souvenirläden.

Zum Abend werden ganz viele Garküchen entlang der Uferpromenade von Chiang Saen aufgebaut …

und verwandeln diese in ein großes Restaurant.

Die Hauptstraße von Mae Sai mit dem Tor an ihrem Ende, durch das wir nach Myanmar einreisen werden.

Schier jeder Quadratmeter ist Marktfläche, auch bis an die Tempelwand heran.

Der Weg der Waren, ein Tuk Tuk auf dem Heimweg nach Myanmar.

Suchbild 1: wo verläuft die Grenze?

Suchbild 2 mit der gleichen Frage

Noch ein paar Bilder aus meiner Skulpturensammlung:

In Thailand

Nach ca. 25 km Fahrt, für die wir drei verschiedene Transportmittel benötigt haben, stehen wir auf der anderen Seite des Mekongs unserem Abfahrtspunkt direkt gegenüber. Zuerst ging es mit einem Songtheo zur laotischen Grenzabfertigung am Ostufer des Mekong. Dann mußte ein Shuttlebus benutzt werden um über die Friendship Bridge zur thailändischen Abfertigung am Westufer zu gelangen. Für das letzte Stück von der Grenzstation nach Chiang Khong nahmen wir ein Tuk Tuk. Es war sehr wenig Betrieb an der Grenze und wir schienen die einzigen Touristen zu sein, die so früh am Morgen hier die Seite wechseln wollten. Schnell war ein nettes Gästehaus direkt am Mekong gefunden, hier haben wir eine eigene große Terasse mit Panoramablick auf Fluss und Laos direkt vor unserem Zimmerfenster – mehr Luxus geht nicht.

Der größte Unterschied zur anderen Flussseite, der uns sehr überrascht hat: hier gibt es jede Menge Vögel. Überall in den Gärten hört man Vogelgezwitscher und auf den Stromleitungen der Hauptstrasse sitzen große Schwärme von Schwalben. Ein weiterer Unterschied betrifft die Speisekarte, spicy (scharf) in der thailändischen Wahrnehmung bedeutet für uns, obgleich inzwischen an den Genuß von Chilli gewöhnt, ein Höllenfeuer.

Vor 2 Jahren ging es noch hier mit diesen Booten über den Mekong nach Laos, heute war für den Grenzübertritt ein 25 km langer Umweg mit zweimaligem Umsteigen nötig.

Fitnessgeräte auf der Uferpromenade in Chiang Khong.

Auch hier gibt es wunderschöne Tempel.

Buddhismus ganz pragmatisch – man stelle sich bei uns einmal eine Satellitenschüssel auf einem Kirchturm vor. Hier an dem Trommelturm eines Vats ist dies offensichtlich kein Problem.

Nur noch eine Woche bis zum nächsten Vollmond, dann wollen wir bereits zum Ballonfest in Myanmar sein.

Unsere Sehnsuchtsroute gen Norden, vielleicht finden wir noch eine Möglichkeit die nächste Etappe von hier per Boot zurückzulegen.