Wieder einmal sollte etwas nicht klappen und deshalb zu einem Glücksfall für uns werden. Eigentlich wollten wir mit dem normalen Slowboat von Houaixai nach Luang Pranbang fahren, bis Beate in unserem Gästehaus über die Boschüre der Fa. Mekong Smile Cruises stolperte. Diese bot die gleiche Strecke inklusive Verpflegung, Fremdenführer, Übernachtung in Pakbeng sowie mehreren touristischen Stopps zwar teurer als die Linienboote, dafür aber mit erheblich mehr Komfort an, denn letztere sind häufig ziemlich vollgepackt. Abfahrten gibt es am Samstag, Dienstag und Donnerstag und die Mindestteilnehmerzahl ist 4 Personen. Der Samstag paßte uns gut in den Plan und als angehende Rentner konnte wir uns gegenseitig mit dem Komfortargument überzeugen. Zudem ist Luang Prabang die letzte Station auf dieser Reise bevor wir wieder nach Deutschland zurückkehren, da möchten wir die verbleibenden Tage noch richtig genießen. Voller Vorfreude holten wir uns dann den Dämpfer in Büro von Mekong Smile Cruises ab, wir waren die ersten Passagiere für den Samstag und damit war nicht sicher, dass das Boot fahren wird. Der Firmeninhaber fing sofort an herumzutelefonieren weil er wohl mehrere Anfragen von Hotels und Agenturen aber eben noch keine Buchungen hatte. Flexibel wie immer fragten wir nach dem Sonntag als Ausweichtermin, denn bis Dienstag wollten wir nicht so gerne warten. Am Ende kauften wir Tickets für den Samstag mit der Option auch ggf. am Sonntag fahren zu können. Falls es am Samstag nicht klappt sollten wir noch früh am Morgen in unserem Gästehaus informiert werden. So kam es dann auch und wir genossen den nun „freien“ Samstag in Houaixai. Es mag vielleicht ungewöhnlich klingen aber das Reisen kann so sehr Alltag werden, dass wir diesen Tag so erlebt haben.
Am Sonntag wurden wir morgens pünktlich von unserem Gästehaus abgeholt und wie groß war unsere Überaschung als uns klar wurde, dass wir die einzigen Passagiere auf dieser Fahrt sein würden, die uns gut 300 km stromabwärts nach Luang Prabang bringen soll. Zwei Tage lang hatten wir ein 36 m langes Flussschiff mit 3 köpfiger Besatzung sowie einen Fremdenführer nur für uns, mehr Luxus kann es nicht geben.

Vor Sonnenaufgang kommen die Mönche von ihrem Klosterhügel zum Dagbat in den Ort herunter

und wir gingen einmal mehr an unserem nun freien Samstag zum Sonnenuntergang zu ihrem Kloster hinauf auf den Hügel. Zuletzt waren wir hier Ende Oktober bewesen bevor wir durch’s Goldenen Dreieck gereist sind.

„Unser“ Flussschiff, mit dem wir 2 Tage lang den Mekong hinabgefahren sind,

bietet Platz ohne Ende. Beate und Sun, unserem Führer auf dieser Fahrt, mit dem wir ebenfalls einen Glücksgriff gelandet haben. Aber auch er fühlte sich mit seiner kleinen und interessierten „Reisegruppe“ sehr wohl.
Der Mekong ist keine Binnenwasserstrasse wie so mancher Fluss bei uns. In seinem natürlichen Bett schlängelt er sich durch die Berge. Bei dem sehr niedrigen Wasserstand tauchen jede Menge Felsen aus dem Flussbett auf und die vielen Wasserwirbel an der Oberfläche lassen erahnen, dass es unter der Wasseroberfläche nicht viel anders aussieht. Fahrwassermarkierungen gibt es so gut wie keine und die, die wir gesehen haben, standen jetzt viele Meter über der Wasserfläche auf großen Felsen. Da diese Gegend von Laos recht dünn besiedelt ist gibt es hier auch nur wenige Orte am Mekong, für uns bedeutet dies stundenlang nur Natur entlang des Flusses zu sehen.

Ganz ursprünglich windet sich der Mekong durch die Berge.

Wo geht es hier durch? Die Navigation auf diesem Fluß ist wahrlich nicht einfach, denn unter Wasser sieht es nicht viel anders aus.

Bei Gegenverkehr kann es an einigen Stellen schon mal eng werden, zumal die langen Boote viel Platz zum manövrieren brauchen.

Nicht nur Felsen sondern auch riesige Sandbänke sind aufgetaucht und bieten wunderschöne Bademöglichkeiten nicht nur für Kinder

sondern auch Wasserbüffel wissen diese sehr zu schätzen.

Wer es eilig hat kann die Strecke auch in 6 Stunden „bewältigen“ , Höllenlärm und Nervenkitzel inklusive. Ob der vorgeschriebene Integralhelm bei einem Crash hilft möchte ich bezweifeln.

Am Morgen des zweiten Tages hielt sich der Nebel zwischen den Bergen für ein paar Stunden und tauchte die Landschaft in eine fast mystische Atmosphäre.
Kurz vor Luang Prabang stoppten wir an den Pak Ou Höhlen, eigentlich einem touristischen Rummelplatz, den wir dank der Jahres- und Tageszeit für uns hatten und somit besonders genießen konnten.

Der Eingang zur Höhle, bei Hochwasser liegt die Treppe komplett unter Wasser.

Wir haben Glück und können die Höhle ganz alleine bewundern.

Buddhastatuen in allen Formen und Größen sowie jeden Alters überall.