Keine Norry für uns

Mit einem sehr komfortablen Bus eines koreanischen Herstellers haben wir die Nordwestspitze des Tonle Sap umrundet um nach Battambang zu gelangen. Korea ist hier ähnlich präsent wie China nur weniger wohlgelitten bei den Kambodschanern, wie uns Wah erzählt hatte. Wah hatte uns in den letzten Tagen nicht nur mit seinem Tuk-Tuk überall hingefahren sondern auch viel über seinen Alltag und den der Kambodschaner hier erzählt. Bereits auf dem Weg vom Flughafen in die Stadt waren uns die vielen koreanischen Restaurants aufgefallen, aber die Koreaner haben in Seam Reap vielmehr die komplette Infrastruktur für ihre Touristen aufgebaut, inklusive Hotels, Restaurants, Geschäfte und lokalem Transport. Während für die Kambodschaner allenfalls mies bezahlte Aushilfsjobs bleiben findet die Wertschöpfung dank der Globalisierung in Korea statt.

Waren wir für unser Gefühl schon manchmal mit dem Tuk-Tuk viel zu schnell unterwegs gewesen, so rasten wir mit dem Bus förmlich durch die Szenerie. Wie gerne wäre ich jetzt mit dem Fahrrad unterwegs … zumindest bis zum nächsten Überholmanöver unseres Busses, dem dabei eine Handbreit Abstand zu den Mopeds völlig ausreicht. Entlang der RN6 und der RN5 reiht sich Ortschaft an Ortschaft, aber dennoch kann der Blick zwischendurch über scheinbar endlose saftig-grüne Reisfelder sowie Wasserflächen schweifen und sich immer wieder im Dunst des Horizontes verlieren. Battambang ist ein unaufgeregter Ort, in den sich nicht sehr viele Touristen verirren. Einst lag er an der Bahnstrecke von Phom Penh nach Bangkok, jetzt ist der Bahnhof verwaist und Züge fahren hier schon lange nicht mehr. Etwas weiter südlich wurden die alten Gleise von der Bambusbahn (Norry) genutzt, mit der wir sehr gerne weiter in Richtung Pursat gefahren wären. Heute wird diese Bahn aber nur noch als Touristenattraktion auf ein paar Kilometern betrieben und so verzichten wir darauf.

Der verwaiste Bahnhof von Battambang mit einem einzigen Waggon, bzw. dem was vom ihm nach 83 Jahren noch übrig ist. Er war 1930 in Köln gebaut worden.

Überall in der Innenstadt finden sich noch schöne Fassaden aus der Kolonialzeit,

während die Neubauten, ähnlich wie bei uns, in Beton hochgezogen werden.

Es gibt nichts was sich nicht mit Hilfe von Mopeds transportieren lässt.

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