Muang Mai

„An Markttagen kommen weitere Gruppen dazu und sorgen für ein buntes Völkergemisch. Touristisch ist Muang Mai noch weitgehend unerschlossen“. Viel mehr gibt der Loose Reiseführer nicht her und genau deshalb wollen wir uns dort näher umsehen. Die Busse nach Vietnam halten z.T. auch in Muang Khoua und Muang Mai, einen solchen erwischen wir nach fast 2 Stunden Wartezeit an der vermeintlichen Haltestelle. Die Wartezeit wird uns ein wenig von hilfsbereiten Laoten verkürzt, die uns Tipps für die Preisverhandlung mit dem Busfahrer geben. Dann geht es Kurve an Kurve ca. 800 Höhenmeter hinauf durch die Berge und ungefähr genauso viele Meter wieder hinunter bevor wir an der Busstation von Muang Mai ankommen. Diese liegt, typisch für Laos, fast 2 km vor dem Ort und bietet somit für gewöhnlich dem örtlichen Tuk-Tuk-Gewerbe eine Einnahmequelle. Hier gibt es aber keine Tuk-Tuks, also marschieren wir den Rest des Weges zu Fuß. So kommen wir auch in den Genuß von fröhlichem Vogelgezwitscher aus dem Wald, für uns eine Seltenheit hier, denn die Wälder scheinen restlos leergejagt zu sein. Auch gestern auf dem Nam Ou war uns mal wieder aufgefallen, dass es so gut wie keine Vögel am Fluss gibt. Auf dem Markt in Muang Ngoi war uns eine Frau entgegen gekommen, die eine große Eule (fast so groß wie ein Uhu) offensichtlich nach Hause trug. Die Laoten essen so ziemlich alles aus der Tierwelt … Eule habe ich in Europa noch nirgends auf einer Speisekarte gesehen.

Das der Ort touristisch nicht erschlossen ist stimmt, so war es nicht ganz einfach eine Unterkunft zu finden, ein Restaurant gibt es auch nicht, die Menschen erlebten wir als sehr reserviert und Englisch schien niemand zu sprechen. Somit war der Ort für uns das perfekte Übungsfeld für die kommenden Tage im Norden. Am nächsten Morgen ging es nach einem Marktbesuch wieder per Bus zurück über die Berge nach Muang Khoua. Ebensolche Berge von Gepäck mussten zuvor verstaut werden und die folgenden Kurven waren für so manchen Magen eine zu große Herausforderung. Die entsprechenden Sammeltüten für das retournierte Frühstück wurden immer wieder von dem fürsorglichen Busbegleiter verteilt. Als weitere Herausforderung zu den ständig wechselnden Querbeschleunigungen des Busses gesellte sich nun noch ein sehr spezielles Aroma hinzu, so kennen wir Busfahren in Laos.

Einkaufen auf dem Markt in Muang Mai.

Frühstück in einer Suppenküche am Strassenrand.

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