Ye war der ideale Ort um die Weihnachtstage ohne ein einziges Anzeichen für Weihnachten zu verbringen. Es gibt keinen Feiertag, keine Christen und keine Touristen denen man trotz alledem ihr Fest irgendwie gestalten möchte. Es war ganz normaler Alltag. Ich habe die Zeit u.a. genutzt um ein einige Beiträge über die letzte Zeit für unseren Blog zu schreiben, was für mich als Grobmotoriker mit dicken Wurstfingern auf einem Tablet eine echte Herausforderung ist. Die „Katastrophe“ richtete dann gestern Abend mein E-Mail Programm an, in dem es diese Beiträge aus mir unverständlichen Gründen ins digitale Nirvana beförderte. Da ich ja schon die ganze Zeit mit den Unzulänglichkeiten des Tablets und den Android-Spielzeug-Apps hardere weiß ich noch nicht ob ich mich in buddhistischer Gelassenheit zu einer Reinkarnation dieser Beiträge aufraffen kann oder ob ich einfach, ebenfalls ganz buddhistisch, ihre Vergänglichkeit akzeptiere. Dabei hatte hier alles so schön angefangen. Als wir uns von der Busstation auf den Weg ins Gästehaus machten wähnten wir uns schon in einem deutschen Kurpark. Schön angelegt um einen kleinen Stausee mitten im Ort und, für Myanmar sehr ungewöhnlich, ohne Müll glaubten wir zuerst gar nicht mehr in Myanmar zu sein. Es ist nur noch eine Frage der Zeit bis dieser schöne kleine Ort in den gängigen Reiseführern auftaucht. Auf dem See wurden gerade die Bojen zur Markierung der Regattastrecke ausgebracht und die Mannschaften junger Männer trainierten von morgens vor Sonnenaufgang bis abends nach Sonnenuntergang für die Rennen am kommenden Nationalfeiertag am 4. Januar. Wir waren uns sicher, dass bis dahin alle so fertig sind, dass da nicht mehr viel geht.
Nicht nur der Ort ist sehr nett sondern auch die Umgebung, die wir mit einem Leihmoped erkundeten. Besonders hat uns das Kloster am Banana Mountain begeistert. Inzwischen haben wir ja schon viele Klöster, Tempel und Pagoden gesehen, aber der 8-stöckige Turm mit den großen Buddhastatuen, die jeweils in die 4 Himmelsrichtungen blicken, war etwas ganz besonderes. Mit jedem Stockwerk ging man von Tempel zu Tempel bis man ganz oben vom Dach einen tollen Ausblick auf die Landschaft hat. Die Atmophäre in diesem Turm ist unbeschreiblich schön.
Morgen werden wir unsere Reise gen Süden mit einer ca. 10 stündigen Bahnfahrt nach Dawei fortsetzen. Auf dieser Teilstrecke des burmesischen Eisenbahnnetzes soll die mit Abstand geringsten Durchschnittsgeschwindigkeit gefahren werden, wir freuen uns auf dieses Erlebnis.

So sieht der Blick von unserem Frühstücksbalkon in Ye

Morgens im Park

gehen die einen auf Almosengang

während andere für die Bootsrennen am 4. Januar trainieren.

Auf unserer Mopedtour werden wir immer wieder zum Fotomotiv.

Ein Kloster in den Wäldern in der Nähe von Ye.

Mit einem imposanten Turm vor dem Eingang.

Das Gerüst der Buddha-Baustelle wäre schlicht “die” Installation auf der Documenta in Kassel.

Im Inneren der Buddhas herrscht eine traumhafte Atmosphäre.