French Concession

Wie ganz anders sieht es dagegen in der ehemaligen französischen Konzession aus. Es herrscht eine sehr angenehme Atmosphäre, einzig die Straßencafés fehlen.

Ein ganz besonderer Treffpunkt ist der Fuxing Park, hier treffen sich überall Menschen zum Musizieren, Tanzen, Meditieren und zu diversen sportlichen Aktivitäten.

Ein leerer Stadtteil

liegt gegenüber dem modernen und gigantischen Finanzdistrikt. Im ehemals alten Zentrum von Shanghai sieht es dagegen gespenstisch aus. Ganze Strassenzüge waren entvölkert, die Häuser zugemauert und die Wände der Erdgeschosse einheitlich grau gestrichen. Es scheint, dass dieser ganze Stadtteil demnächst komplett abgerissen werden soll und alle Bewohner bereits „umgesiedelt“ wurden.

Kleinere Straßen waren gleich ganz verschlossen

Und hier fehlt noch die graue Farbe

Bund am Abend

Abends pilgern die Massen durch die Nanjing Road zum Bund, der berühmten Uferpromenade am Huangpu River gegenüber des Finanzdistriktes. Also pilgern wir mit. Etwas bizarr ist für uns die Verkehrsregelung an der Kreuzung mit der He’nan Road. Menschliche Schranken aus Polizisten schwenkten in einer top-synchronisierten Choreographie hin und her um abwechselnd Fußgänger und Autos passieren zu lassen. Die durchgehend ernsten Mienen der Polizisten, denen absolut kein Lächeln zu entlocken war, und die maschinengleiche Perfektion der Bewegungsabläufe machte uns dann doch mehr erschrocken als erstaunt.

Auf dem Bund ist abends richtig viel los, die Atmosphäre mit den in Szene gesetzten Fassaden ist ja auch wirklich sehr schön.

Natürlich darf auch der Blick auf die andere Flußseite über den Huangpu River nicht fehlen

Shanghai

Anfang März hatten wir die alte Kaiserstadt Hue in Vietnam besucht. Beate war ganz begeistert von den wenigen Resten des alten Palastes dort gewesen, der der verbotenen Stadt in Peking nachempfunden wurde. Mein Vorschlag, dass wir uns ja zu ihrem nächsten Geburtstag das Original ansehen könnten brachten Ihre Augen zum Leuchten. Nun sind wir auf dem Weg und haben noch etwas Zeit für einen Zwischenstop in Shanghai.

Mit der Magnetschwebebahn ist man ruckzuck vom Flughafen Pudong in der Innenstadt.

Mit unserem Hotel an der Nanjing Road, der zentralen Shopping-Meile und Fußgängerzone, hatten wir nicht nur einen sehr guten Ausgangspunkt für unsere Exkursionen gefunden. „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“ Johann Wolfgang von Goethe

Zudem hatten wir auch noch einen spektakulären Ausblick von unserem Zimmer auf die berühmte Skyline vom Finanzdistrikt, hier noch im Morgendunst kurz nach Sonnenaufgang.

Noch einmal die Skyline mit dem Bund im Vordergrund

Shanghai World Financial Center, Shanghai Tower und Jin Mao Tower (v.l.n.r), ein Gebäude höher als das andere.

und der unverkennbare Oriental Pearl Tower

Tet Nguyen Dan

Deshalb sind wir ja hier, wir wollen den Start in das neue chinesische Jahr – diesmal ist es das Jahr des Drachen – miterleben. Der große Nguyen Hue Boulevard im Zentrum von Sai Gon mit dem Thema Drachen äußerst aufwändig geschmückt.

Riesige Drachen und Blumen ohne Ende, von dem Pflaster ist kaum noch etwas sehen. Tagelang wurden hier die Blumen aufgebaut und immer wieder gegossen, denn dort stehen nur Blumentöpfe, die nach dem Fest wieder abgeräumt werden.

Ab Mitternacht wurde ein großes Feuerwerk über dem Song Sai Gon abgebrannt.

Was uns in Erinnerung bleiben wird: Es war unheimlich voll, zigtausende Menschen drängten sich auf dem Boulevard und der Uferpromenade. Es war eine wunderschöne Stimmung, denn ausnahmslos alle Menschen waren sehr fröhlich und friedlich. Sie waren dabei extrem rücksichtsvoll und achtsam im Umgang miteinander. So eine wundervolle Atmosphäre haben wir bislang noch auf keiner anderen Großveranstaltung erlebt.

Und jeden Morgen treffen sich die Vögel

zu einem Plausch. Diese Einrichtung ist wohl einmalig auf der Welt. Jeden Morgen treffen sich hier Vogelbesitzer mit ihren gefiederten Freunden um diesen die Möglichkeit zu geben sich mit anderen eingesperrten Leidensgenossen auszutauschen. Dazu werden die Käfige dicht beieinander aufgehängt, und auch immer mal wieder umgehängt um seinem Liebling verschiedene „Gesprächspartner“ zu präsentieren. Gleichzeitig treffen sich die „Herrchen“, wir haben ausschließlich Männer gesehen, zu einem Tee. Nach zwei/drei Stunden wird der Käfig wieder auf’s Moped geschnallt und nach Hause gebracht. Morgen ist dann wieder ein neuer Tag.

Streets of Sai Gon

Vor ein paar Jahren haben wir in Hanoi auf der Dachterrasse eines Cafés gesessen und ganz lange dem Verkehr auf einer stark befahrenen Kreuzung zugesehen. Wie Fischschwärme in einem Korallenriff durchdrungen sich die Schwärme von Mopeds. Als Fußgänger ist es auch nicht schwer so eine Strasse zu überqueren: Regel 1 nicht in den Verkehr schauen – wenn man Blickkontakt aufnimmt gehen alle davon aus, dass sie gesehen wurden. Regel 2 mit konstanter Geschwindigkeit, und damit berechenbar, über die Straße gehen. Man wird dicht umschwärmt aber nicht umgefahren. Das ist nix für deutsche StVO-Oberlehrer, funktioniert aber blendend.

Unser Bier kommt:

Saigon putzt sich raus

Einmal im Jahr vor dem Neujahrsfest, dem Tet Nguyen Dan – oft nur kurz Tet genannt weil es das wichtigste Fest der Vietnamesen ist, wird ganz Saigon geputzt und geschmückt. Allein dafür lohnt sich schon ein Aufenthalt in der Stadt. Es werden nicht nur alle Straßen und Gehwege aufgeräumt und gründlich geschrubbt sondern die Häuserfronten werden mit Unmengen an Blumen geschmückt. Der Park in der Innenstadt wird zu einem riesigen Blumenmarkt umfunktioniert

und überall kann man über die in Vietnam typische Art der Auslieferung staunen:

dies Blumendekoration ist bereits am Ziel