Road to Mandalay

Die neue Autobahn zwischen Yangon und Mandalay hatte Kipling natürlich nicht gemeint. Zudem waren wir in der Gegenrichtung unterwegs und unser Gefährt war obendrein wie von einem anderen Stern, was diesem Tag einen sehr surrealen Anstrich verlieh. Die Austattung des nagelneuen MAN Reisebuses schien aus der Businessclass eines Flugzeuges zu stammen, mit nur drei breiten Ledersessel pro Reihe mit alen Verstellmöglichkeiten, viel Beinfreiheit (es gab nur 9 Reihen) und privatem Bildschirm für das Infotainment passte er nicht in die Welt des Busreisens wie wir es bisher erlebt haben. Das Statussymbol schlechthin ist eine leistungsfähige Klimaanlage, um deren Kapazität auch wirkungsvoll demonstrieren zu können erhält jeder Passagier eine große dicke Decke. In Vliespulli und Decke gehüllt rauschten wir dann in 8 Stunden über eine fast leere Autobahn die knapp 700 km nach Yangon, während draußen das wirkliche Leben bei über 35°C hinter den dunkel getönten Scheiben vorbeizog. Vielleicht wäre eine Woche Zeit angemessen gewesen für diese Strecke. Leider ist es unterwegs sehr schwierig eine Unterkunft zu bekommen weil hier keine Touristen unterwegs sind und es deshalb auch keine Gästehäuser mit der Lizenz Ausländer zu beherbergen gibt. Alle Ausländer machen gleich einen großen Sprung von Yangon in die touristischen Highlights Inle See, Mandalay oder Bagan, bzw. in die Gegenrichtung wie wir heute auch. Vieleicht ist es in ein paar Jahren möglich diese Strecke in einem gemächlicherem Tempo zurückzulegen. Auf dieser Autobahn gab es so gut wie keinen Verkehr, die meisten Fahrzeuge waren Reisebusse und wir haben nicht einen einzigen LKW gesehen. Die Waren werden also ganz anders als bei uns transportiert.

Dieses Raumschiff von MAN beamte uns quer durch’s Land nach Yangon.

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